Keine Wiedersehensfreude auf Münchner SeiteEisbären gewinnen bei den Red Bulls
Don Jackson hatte viel von Pagé und zum Teil auch seiner Spielphilosophie gelernt und sehr erfolgreich bei seinem langjährigen Amt der Eisbären umgesetzt. Unter seiner Leitung wurde Berlin fünfmal deutscher Meister. Auch nach seinem Weggang riss die Erfolgsserie von Jackson nicht ab. Mit Red Bull Salzburg wurde er in seiner ersten Saison auf Anhieb österreichischer Meister. Am Freitag ging es für Jackson zum ersten Mal als Cheftrainer in den Play-offs gegen die Eisbären. Ob das ein anderes Gefühl als bei den sonstigen Begegnungen in der Hauptrunde sei? „Ich kenne noch viele von früher, aber sobald der Puck fällt, liegt der Fokus auf dem Spiel“, so Don Jackson.
Zwei Verlängerungen benötigte diese Partie, damit ein Sieger feststeht. Am Ende waren es die Eisbären, die ein 3:2 (0:0, 2:2, 0:0, 0:0, 1:0) nach Verlängerung bejubeln durften.
Jacksons Gegenüber ist kein anderer als der nicht weniger legendäre Uwe Krupp. Als erster deutscher Spieler gewann Krupp seiner Zeit den berühmten Stanley-Cup der NHL. Doch Don Jackson gewann diesen ebenfalls: sogar zweimal. Auch wenn Krupp als Trainer noch nicht die ganz großen Erfolge vorweisen konnte wie Jackson, so ist der Stellenwert von Uwe Krupp vergleichbar mit dem von Jackson im deutschen Eishockey. Nicht zu vergessen: der sensationelle vierte Platz bei der Eishockey-WM in Deutschland.
Aber nicht nur Don Jackson traf auf seine alte Mannschaft. In der gleichen Situation befinden sich Mads Christensen und Richie Regehr (u.a.). Ein Abend des Wiedersehens: Doch statt Händeschütteln und gemeinsam Kaffee trinken, standen Eishockey, Tore und harte Checks auf dem Programm: ganz im Stil eines Play-off Halbfinalspiels vor ausverkaufter Kulisse.
Der Mannschaft von Uwe Krupp merkte man die vorangegangenen sieben Spiele so gut wie gar nicht an. Munter ging es stets in Richtung Danny aus den Birken, der auch diesmal das Münchner Tor hüten durfte, während der letztjährige Play-off-Torhüter Leggio gar nicht nominiert wurde. Hüten mussten sich auch die Eisbären: und zwar vor der Rückkehr von Münchens Top-Stürmer Jason Jaffray, dem man seine längere Verletzungspause ebenso wenig ansah.
Nach einem torlosen, aber spannenden ersten Drittel fingen die Red Bulls zuerst mit dem Toreschießen an. Macek traf doppelt im zweiten Drittel. Zwischenzeitlich war auch die Chance zum 3:0 da, aber stattdessen fanden die Eisbären immer besser ins Spiel und glichen durch Gervais und Rankel aus.
Nach einer torlosen ersten Verlängerung und einem aberkannten Tor der Eisbären war es erneut Rankel, der den Eisbären den Sieg und die Führung in der Serie bescherte. „Beide Mannschaften hatten den Sieg auf dem Schläger“, so Don Jackson. Uwe Krupp sah das ganze Ergebnis wenig emotional und konstatierte trocken: „Das erste Spiel ist vorbei, aber am Sonntag geht´s schon weiter.“