Keine Wiedergutmachung der Haie

Wiedergutmachung für die zwei Niederlagen in Folge sollte angesagt gewesen sein, doch mehr als 60 Minuten lang war vor einer neuerlichen Minusrekordkulisse davon nichts zu sehen. Die Haie spielten pomadig, ohne rechtes Engagement. Vieles geschah regelrecht zufällig. Ein Wunder, dass die geduldigen Zuschauer erst in der 30. Minute zu pfeifen begannen, als McLlwain & Co. erneut Hilflosigkeit im Powerplay demonstrierten.
Dabei fing das Match spektakulär an. Augsburgs Chefcoach Paulin Bordeleau schickte seinen ersten Sturm nur zum Anfangsbully auf das Eis und musste fast hilflos zusehen, als Alexej Dmitrijew bereits nach 17 Sekunden die Scheibe an den Pfosten knallte. Danach hatte Ivan Ciernik zwei gute Möglichkeiten, hatte aber kein Glück beim Abschluss. Kapitän McLlwain war es vorbehalten, bei einer 5:3-Überzahl abzustauben. Doch bereits die erste gelungene Aktion der Schwaben führte zum Ausgleich. Der agile Roland Mayr tankte sich auf links durch, passte in die Mitte, wo Patrick Buzas sofort abzog und Stefan Horneber, dem recht unsicher beginnenden, dann aber immer stärker werdenden Youngster im Kölner Tor, keine Abwehrchance ließ. Sekunden später hatte Shane Joseph gar die Möglichkeit, nach einem verunglückten Schuss von Ex-Hai Stefan Mann, den Spielstand umzudrehen.
Im Mittelabschnitt überboten sich die Stürmer im Auslassen von Torchancen, so beispielsweise Ciernik in der 22. Minute und Daniel Rudslätt genau zehn Minuten später, als er frei vor dem Tor stehen offensichtlich zu verdattert war. Die Fuggerstädter zogen nach und bewiesen durch Mathis Olimb (39.) ihre Harmlosigkeit. Zuvor hatte Mayr Horneber zu einer guten Aktion mit der Fanghand gezwungen.
Als Youngster Alexej Dmitrijew die Scheibe zu Beginn des letzten Drittels dem guten Panther-Goalie Patrick DesRochers regelrecht ins Netz legte, schien alles auf einen „normalen“ Spielausgang hinzuweisen. Doch Köln blieb überheblich, Augsburg lauerte weiter auf Konterchancen. Die Alarmglocken durch Joseph (49. und 51.) waren offensichtlich nicht laut genug, denn nachdem Mark Murphy in der 59. Minute die Scheibe neben das Tor setzte, nutzte Travis Brigley eine Schlafphase der Haie zum verdienten Ausgleich.
In der Verlängerung spielte nur noch Augsburg. Zweimal rettete Metall, doch dann war es endlich soweit: Verteidiger Harlan Pratt setzte den Puck endgültig in die Maschen, nachdem der Schiedsrichter bei einem Metalltreffer sich per Video schlaumachen musste, ob schon Sekunden vorher das Spiel zugunsten der Fuggerstädter entschieden worden sei. Noch ein Wort zum Unparteiischen... Der US-Profi pfiff konsequent Halten und Haken und tat vielleicht des Guten mitunter ein wenig zu viel.
Tore: 1:0 (8;28) McLlwain (Julien, Adams), 1:1 (11;06) Buzas, 2:1 (43;21) Dmitrijew (Ciernik, Gogulla), 2:2 (59;13) Brigley (Pratt, Chartier), 2:3 (63;53) Pratt (Buzas, Joseph) . - Zuschauer: 8.692. – Schiedsrichter: Looker (Thief River Falls). – Strafminuten. Köln 18, Augsburg 16.