Keine Punkte gegen den Meister
Im ersten Heimspiel nach der
Deutschland-Cup-Pause musste der Aufsteiger aus Kassel eine erwartete Niederlage
gegen die Eisbären Berlin hinnehmen. Die Gäste aus der Hauptstadt gewannen am
Sonntagabend in der Kasseler Eissporthalle mit 4:2 (0:0; 0:2;
2:2).
Fast anderthalb Drittel lang mussten die
Eisbären auf ihren ersten Treffer gegen den Tabellenvorletzten aus Kassel
warten, dann war es aber in der 28. Spielminute Richie Regehr, der die Scheibe
unhaltbar für Adam Hauser ins obere Eck schoss. Die Huskies hatten bis dahin gut
mithalten können – besonders, weil die Special Teams sehr gut funktionierten.
Schiedsrichter Looker pfiff nämlich gewohnt kleinlich und so bekamen die
Schlittenhunde vielfach Gelegenheit vor allem ihr Unterzahlspiel unter Beweis zu
stellen. Auch das Power Play konnte sich sehen lassen, einzig ein Treffer gelang
den Kasselern trotz Chancen von Boisvert, Kraft und Leavitt (von der Strafbank
kommend) vorerst nicht.
Die Eisbären hatten ihrerseits schon vor
der Führung eine Vielzahl an Chancen durch Ustorf, Regehr und Walker, bei denen
Hauser die Kasseler mit tollen Paraden im Spiel gehalten hatte. Die Hauptstädter
zogen dann aber das Tempo kräftig an und legten nur knapp drei Minuten nach der
Führung durch Mark Beaufait zum 2:0 nach (31.).
Ein wenig überraschend - wenn auch nicht
unverdient - fiel in der 48. Minute der Anschlusstreffer für die Gastgeber.
Shawn McNeil zog aus dem Slot ab und die Scheibe fand ihren Weg an Ziffzers
Fanghand vorbei ins Netz – und das, obwohl die Huskies zu diesem Zeitpunkt mit
einem Mann weniger agierten. Aber die Eisbären wollten wohl nicht ohne
Überzahltreffer aus diesem Spiel gehen und stellten in der 52. Minute durch
Regehr, der eine glänzende Partie spielte, den alten Abstand wieder her. Auch
wenn die Kasseler Aufsteigertruppe den Eisbären besonders technisch Tribut
zahlen musste, so bot sie dem Meister dennoch kämpferisch Paroli und kam so bei
doppelter Überzahl durch Kraft noch einmal auf 2:3 ran (57.). Der Versuch, mit
Hilfe des sechsten Feldspielers zumindest einen Punkt zu ergattern, scheiterte
dann aber, weil Deron Quint gut aufpasste und die Scheibe ohne Probleme zum
4:2-Endstand für die Eisbären ins Tor brachte.
Am Ende blieb den Huskies und ihren Fans
immerhin die Gewissheit, auch dem Meister ein ordentliches Spiel geboten und den
Sieg nicht einfach verschenkt zu haben. Zusammen mit den zwei Punkten aus der
Partie gegen Wolfsburg vom Freitag, kann dies durchaus als gute Rückkehr aus der
Pause gewertet werden. Am Freitag treffen die Schlittenhunde dann zum zweiten
Hessenderby der Saison in der heimischen Eissporthalle auf die Frankfurt
Lions.
Stimmen zum Spiel:
Don Jackson, Trainer Eisbären
Berlin:
„Kassel hat heute eine sehr starke
Leistung gezeigt. Gerade bei doppelter Unterzahl haben sie sehr gut gearbeitet
und schnell gespielt. Meine Mannschaft hat besonders im zweiten Drittel gut
gearbeitet. Außerdem war Ziffzer sehr stark, er hat sehr gut
gehalten.“
Stéphane Richer, Trainer Kassel
Huskies:
„Das erste Drittel war von unserer Seite
aus sehr gut, da haben wir gezeigt, dass wir mitspielen können. Im zweiten
Drittel haben wir dann aber die Qualität der Berliner gesehen. Sie spielen ein
sehr attraktives Eishockey, es macht immer Spaß gegen sie zu spielen. Wir hatten
Probleme mit ihrer Schnelligkeit und haben deshalb viele Strafen bekommen. Da
hätten wir einfach mehr laufen und intelligenter spielen müssen. Ich bin aber
sehr stolz auf meine Mannschaft, weil sie nie aufgibt und immer daran glaubt,
wieder zurückkommen zu können. Berlin hat uns heute gezeigt, warum sie eine der
Top-Mannschaften der Liga sind.“
Leona Malorny - Fotos www.snapfactory.de