Keine neuen Helden geboren
Helden wurden am Freitagabend in der Berliner o2 World nicht geboren. Dabei hätte es der Tag von Eisbären-Youngster Sebastian Albrecht werden können. Aber anstatt der süßen Früchte des Siegs zu genießen, gab es die Gewissheit einer Niederlage zu erfahren.
Die wohl letztendlich spielentscheidende Szene fand im letzten Drittel statt. Straubings Derek Hahn erwischte in der 43.Spielminute den Banden-Abpraller seines eigenen Schusses und konnte ins Tor zum 4:2 einschieben. Der 3:4-Anschlusstreffer, wenige Sekunden vor Spielende, war nur noch Ergebniskosmetik. Dabei waren es eigentlich die Berliner, die wohl mehr Anteile an diesem Spiel hatten, ließen es aber in der Defensive – trotz der Gewissheit, einen (noch) DEL unerfahrenen Torhüter zwischen den Pfosten stehen zu haben – zu locker angehen. Aber auch offensiv garantieren drei Tore nicht immer einen Sieg. Dabei hatte alles doch recht gut begonnen:
Etwas Nervosität konnte Sebastian Albrecht bereits nach 105 Sekunden ablegen. Da war es nämlich sein Gegenüber Dimitri Pätzold, der kräftig daneben griff und ein „Schüsschen“ von Eisbär Florian Busch zum 1:0 passieren ließ. Aber auch im weiteren Verlauf sah es so aus, als dass die Berliner hier nichts anbrennen lassen wollten. Aber weit gefehlt: Straubings Angreifer René Röthke konnte in Überzahl den Spielstand mit der ersten richtigen Straubinger Chance durch einen Gewaltschuss egalisieren.
Im zweiten Drittel hatte Straubings Coach Jürgen Rumrich genau den richtigen Riecher. Mit einer Auszeit in der 26.Spielminute stellte er die Spielweise seiner Tigers um. Und plötzlich waren diese am Drücker und konnten mit dem 2:1 durch Derek Hahn das Spiel sogar drehen. Die Eisbären wirkten wie von der Rolle, verloren Zweikämpfe und produzierten überraschend viele Fehler. Knapp zehn Minuten dauerte es, bis sich die Hauptstädter wieder fingen. Aber dies gleich erfolgreich, denn endlich klappte es auch in Überzahl. Richie Regehr packte seinen Hammer aus und ließ es im Straubinger Netz zappeln – 2:2. Nur gab es zwei Minuten vor Drittel-Ende den nächsten Dämpfer, als Lee Goren aus naher Distanz seine Niederbayern wieder in Führung brachte und letztendlich den Weg zum Sieg ebnete.