KEC verliert Tabellenspitze beim Sturm-DebütKöln - Mannheim 2:3
Auch in Köln trägt Marco Sturm die „19“. Doch der Neuzugang des KEC musste bei seinem Debüt im DEL-Spitzenspiel gegen die Adler Mannheim eine 2:3 (1:0, 0:0, 1:3)-Niederlage mit seinem Team hinnehmen. Mannheim übernahm damit Platz eins von den Haien.
Eine Überraschung war es freilich nicht, dass Sturm dem KEC-Spiel noch nicht seinen Stempel aufdrücken konnte. Zehn Monate sind vergangen, seitdem er das letzte Mal ein Eishockeyspiel bestritten hatte. Dennoch war sein Platz in der ersten Reihe fest gebucht. Mit Center Andreas Falk und Chris Minard auf dem anderen Flügel bildete er eine Angriffsreihe und konnte zumindest schon erste, kleine Akzente setzen. Ein maßgenauer Pass in der 28. Minute, der zu einer Chance führte – und eine gute Chance in der 35. Minute, nachdem ihn Ales Kranjc auf die Reise geschickt hatte. Auch ein Mann, der 1006 Mal in der National Hockey League gespielt hat, spielt nicht aus dem Stand herausragendes Eishockey.
„Wir haben das zweite Tor in Überzahl verpasst“, sagte Sturm nach dem Spiel. „Ich persönlich und wir als Team können und werden wieder besser spielen. Ich merke, dass es bei mir Tag zu Tag besser wird. Im ersten Drittel hat es sich noch komisch angefühlt; im zweiten Drittel kam das Feeling zurück.“ Seinen ersten Schuss aufs Tor haben die Statistiker natürlich notiert: Den gab es nach genau 13:23 Minuten.
Auffälliger spielten andere. John Tripp beispielsweise, der bereits in der sechsten Minute den KEC in Führung brachte, nachdem ihn Nathan Robinson von hinter dem Tor stehend anspielte und der bullige Kapitän der Kölner direkt verwandelte. 20 Minuten lang gaben die Haie weitgehend den Ton an – weitere Treffer brachten die Teams aber nicht zustande. Auch nicht, als die Adler im zweiten Abschnitt nach und nach das Kommando übernahmen. Auf Seiten der Haie war es vor allem auch Alexander Weiß, der immer wieder für gute Aktionen in der Offensive sorgte.
Brenzlig wurde es für die Gastgeber in der 48. Minute: Christoph Ullmann hatte abgezogen; Danny aus den Birken parierte, doch der Puck rutschte durch und wurde geklärt. Auch der Videobeweis bei der nächsten Unterbrechung zeigte aber, dass der Puck nicht hinter der Linie war. Doch kurz darauf machte Ullmann das, was die Haie im zweiten Drittel nicht getan hatten: Er nutzte eine doppelte Überzahl (1:1, 50.). In der 53. Minute drehte Ullmann gar die Partie, als er einen Abpraller zur Mannheimer Führung nutzte. In der 55. Minute entschieden die Gäste, längst völlig verdient, das Spiel, als Yanick Lehoux frei durch war und aus den Birken keine Chance ließ. Mit sechstem Feldspieler gelang Köln nur noch das 2:3 durch Chris Minard (60.)
„Im ersten Drittel hatte Köln mehr Anteile. Nach der Pause sind wir besser ins Spiel gekommen. Das hat sich im letzten Drittel fortgesetzt, als das Spiel an Dynamik und Intensität zugenommen hat“, sagte Adler-Coach Harold Kreis. Dieser Einschätzung schloss sich KEC-Trainer Uwe Krupp ein. Zum Sturm-Debüt sagte er: „Marco hat ein gutes erstes Spiel gemacht. Gerade auf engem Raum zeigt er seine Qualitäten.“ Die Reihen mussten freilich umgestellt werden, „aber es ist kein Problem, wenn man so einen guten Spieler hinzugewinnt.“
Tore: 1:0 (5:45) John Tripp (Nathan Robinson, Ales Kranjc), 1:1 (49:06) Christoph Ullmann (Yanick Lehoux, Adam Mitchell/5-3), 1:2 (52:23) Christoph Ullmann (Adam Mitchell, Ken Magowan), 1:3 (54:11) Yanick Lehoux (Shawn Belle, Ronny Arendt), 2:3 (59:20) Chris Minard (Andreas Holmqvist, Ales Kranjc/6-4). Strafen: Köln 14, Mannheim 16. Zuschauer: 11.184.