KEC: Bekommt Oliver Jonas eine Chance?
„Wir wollen in Mannheim gewinnen und ein zweites Heimspiel holen“. Immer wieder repetierten Spieler und Verantwortliche der Kölner Haie nach dem 4:6 gegen Mannheim am Dienstag Abend ihre letzten Hoffnungen, doch in ihren Augen sah man wenig Zuversicht. Denn der Branchenkrösus aus der Kurpfalz hatte in den ersten beiden Spielen dermaßen dominiert, dass man nur staunend zusehen konnte. Zum richtigen Zeitpunkt scheint die Startruppe von Trainer Greg Poss die richtige Form gefunden zu haben, der Druck des Favoriten scheint die Adler eher zu beflügeln als zu hemmen. Jeder Kölner Fehler wurde gnadenlos offen gelegt und ausgenutzt. Mannheim setzte darüber hinaus Kölns Kapitän Dave McLlwain permanent physisch unter Druck, was vom Schiedsrichter nicht immer bestraft wurde. McLlwain beschwerte sich, erhielt eine 10minütige Disziplinarstrafe und machte trotzdem zwei Tore und eine Vorlage.
Der letzte Funken Hoffnung basiert auf Kölner Seite vor dem dritten Spiel am Mittwoch Abend auf der Tatsache, dass auch Mannheim Fehler machte. Die Adler wurden nach dem Kölner Anschlusstreffer zum 4:5 sichtlich nervös, Torhüter Jean-Marc Pelletier strahlte selten Souveränität aus. Doch der Mannheimer Angriff war in bestechender Form, bügelte alles sofort wieder aus.
Kölns Trainer Doug Mason machte sich Gedanken, wie man Mannheim noch einmal nervös machen könnte. Der Schlüssel dazu liegt sicherlich in einer sattelfesten Abwehr, denn wer den Gegner ständig zu Toren einlädt, baut ihn auf. Ein erstes Opfer könnte folglich Torhüter Adam Hauser werden, der sicherlich nicht die Schuld an den jüngsten Niederlagen trug, aber auch bei weitem nicht die Sicherheit ausstrahlte, die ihn noch im Herbst zum besten Torhüter der Liga machte. So könnte Oliver Jonas unverhofft noch einmal zum Einsatz kommen. Mason hätte bei einer Degradierung Hausers nichts zu verlieren, zumal der US-Goalie die Haie ohnehin verlassen wird.
Alexander Brandt
Foto: Sportfoto-Cologne