Kassel verliert viertes Spiel in Folge

Die Kassel Huskies mussten
sich am Freitagabend dem Tabellenletzten aus Krefeld geschlagen geben.
In einer schwachen Partie beider Mannschaften gingen die Nordhessen
mit einer 2:4 (1:2; 1:1; 0:2)-Niederlage vom Eis, weil sie weder genug
Einsatzbereitschaft noch Entschlossenheit an den Tag legten.
Dabei waren die Nordhessen
gut ins Spiel gestartet, hatten die ersten guten Chancen des Spiels
und gingen nach knapp drei Minuten sogar in Unterzahl in Führung als
Damon einen Nachschuss Soares’ an Langkow vorbei brachte. Noch in
der gleichen Unterzahlsituation konnten die Krefelder allerdings ausgleichen:
Nicht mal eine Minute nach der 1:0-Führung der Hausherren hält Pietta
von der blauen Linie drauf und versenkt die Scheibe zum Ausgleich. Huskies-Goalie
Adam Hauser sah bei diesem halbhohen Schuss wieder einmal nicht besonders
glücklich aus. Obwohl Kassel im ersten Drittel noch am meisten Engagement
bot, kam der Tabellenletzte in der 15. Minute gar zur glücklichen 2:1-Führung.
Schmidt und Auger sind sich am Ende einer Überzahlsituation uneinig,
da erhält Verwey die Scheibe von der Strafbank kommend und verwandelt
ohne Probleme.
Zwar konnten die Schlittenhunde
zu Beginn des zweiten Abschnitts durch Côtés sehenswerten Volleyschuss
nach Vorarbeit von Soares noch einmal ausgleichen, viel mehr boten sie
den Fans an diesem Abend aber nicht mehr. Auch nicht, nachdem die Gäste
in der 35. Minute wiederum glücklich in Führung gingen, weil Driendl
die Scheibe aus dem Gewühl irgendwie über die Linie brachte. Als Leavitt
zweieinhalb Minuten vor Schluss dann noch auf die Strafbank musste,
hatten sich die Schlittenhunde jegliche Chance auf den Ausgleich und
somit einen Punktgewinn verspielt. Verwey schaffte eine Sekunde vor
Schluss gar den Empty-Net-Treffer zum 4:2 für die Gäste aus Krefeld.
Die mangelnde Einsatzbereitschaft
der Schlittenhunde wurde von den 3900 Fans in der Kasseler Eissporthalle
mit Pfiffen geahndet und auch Huskies-Coach Stéphane Richer zeigte
sich alles andere als zufrieden mit der Leistung seiner Mannen. Er prangerte
den Siegeswillen seiner Mannschaft an und versprach eine Neuformation
der Reihen für das Match gegen die DEG Metro Stars am Sonntag. “Die
erste Reihe war effektiv, aber wir müssen bessere Leistungen von den
anderen Reihen kriegen.” Auch im Tor wird es nach den zuletzt sogar
vor heimischem Publikum eher dürftigen Leistungen von Adam Hauser einen
Wechsel geben: In Düsseldorf soll Back-up Stephen Ritter zum Einsatz
kommen.
Klar ist: Wollen die Huskies
den Anschluss zum zehnten Tabellenplatz nicht verpassen, darf so eine
Leistung nur ein einmaliger Ausrutscher sein. Um auch weiterhin an ein
Erreichen der Pre-Play-Offs glauben zu können, bedarf es morgen einer
entsprechende Reaktion in Düsseldorf.
Stimmen zum Spiel:
Reemt Pyka, Trainer Krefeld Pinguine:
“Ich möchte meiner Mannschaft
ein Kompliment machen. Sie hat hervorragend gekämpft und das Spiel
so fortgeführt wie wir in Mannheim aufgehört haben. Da waren wir im
letzten Drittel auch überlegen. Dass wir auswärts so weitermachen
konnten ist besonders bei unserer Auswärtsbilanz beachtenswert. Meine
Mannschaft ist sehr kämpferisch aufgetreten, hat alles gegeben und
wurde dafür belohnt - den Sieg hat sie sich redlich verdient.“
Stéphane Richer, Trainer Kassel Huskies:
“Gratulation an Krefeld,
das war ein vollkommen verdienter Sieg. Krefeld wollte den Sieg
einfach mehr als wir, das war der Unterschied. Bei den ersten Wechseln
haben wir gut angefangen. Aber nach dem 1:1 Ausgleich haben wir aufgehört
zu spielen. Ich finde das schwer zu verstehen: Wir haben die letzten
Spiele gut gespielt, aber wir waren heute nicht bereit alles zu investieren,
um zu gewinnen. Wir waren gewarnt. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass
Krefeld eine gute Mannschaft. Sie waren besser bei den Kleinigkeiten,
haben mehr Zweikämpfe gewonnen und deshalb haben wir heute auch keinen
Punkt bekommen.”
Leona Malorny
Tore:
1:0 (02:55) Derek Damon (Josh
Soares - 4:5)
1:1 (03:53) Daniel Pietta (Jim
Fahey - 5:4)
1:2 (14:03) Roland Verwey (Boris
Blank)
2:2 (23:33) Jean-Phillippe
Côté (Derek Damon, Pierre-Luc Sleigher)
2:3 (34:17) Andreas Driendl
(Marcel Noebels, Rob Globke)
2:4 (59:59) Roland Verwey (Jim
Fahey, Patrick Hager - 6:5)
Strafen: Kassel 12, Krefeld
12
Zuschauer: 3997
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