Kassel verliert im Kellerduell gegen Straubing
Schafft es Manuel Klinge?Es sollte ein Abend der Signale
werden, Signale an die Sponsoren und an Dennis Rossing, den potenziellen
neuen Eigner der Kassel Huskies. Doch weder die Zuschauerzahl, noch
das Spiel zwischen den Huskies und den Straubing Tigers, vermochten
einem am Freitagabend den Atem zu rauben. Mit einer kläglichen 1:2
(0:2; 1:0; 0:0)-Niederlage gingen die Hausherren nach sechzig Minuten
vom Eis und rangieren somit auf dem letzten Tabellenplatz. Damit blieb
die rote Laterne leider das einzige wahre Signal.
Auf der Tribüne hatten immerhin
die wieder nur 3237 Fans die Zeichen der Zeit verstanden und machten
lautstark klar, dass die Mannschaft trotz der wenigen Zuschauer auf
die Unterstützung von den Rängen bauen kann. Weder Kassel noch Straubing
zeigten sich jedoch von der Stimmung in der Kasseler Eissporthalle angesteckt
und die Partie nahm so nie richtig Fahrt auf. Chancen waren über die
gesamten sechzig Minuten Mangelware, mit 26:29 gezählten Schüssen
meinten es die Statistiker wohl noch sehr gut mit beiden Teams.
Dafür war Straubing zumindest
im ersten Abschnitt recht effektiv: Nach sechseinhalb Minuten überwindet
Stewart - bei der zweiten (!) Chance der Gäste - Huskies-Goalie Hauser
mit einem Schuss vom Bullykreis. Weitere sechs Minuten später hatte
der Kasseler Torhüter mal wieder einen seiner in dieser Saison schon
geradezu berühmten Auftritte, als er bei Flaches Bauerntrick fast mit
ums Tor läuft statt die Torlinie zu hüten. 2:0 für Straubing und
Kassel bis dahin ohne eine einzige wahre Einschussmöglichkeit.
Im zweiten Abschnitt dann schaffte
es Dinger ein Mal von der blauen Linie abzuziehen, auf der anderen Seite
machte es ihm Tremblay gleich. Wie aus dem Nichts schießen die Huskies
in der 36. Minute plötzlich den 1:2-Anschlusstreffer und das, ohne
dass eine wirkliche Torchance vorlag! Holzmann zieht von der blauen
Linie locker ab und die Scheibe duselt vorbei an Mike Bales, der wohl
eher einen Pass als einen Schuss erwartet hatte.
Zum Ende des Spiels hin wurden
die Gastgeber dann doch noch einmal ein bisschen aktiver, was ihnen
aber nichts mehr bringen sollte. Die Fans auf den Rängen hielten sich
tapfer daran positive Stimmung zu verbreiten und applaudierten sogar
in mäßiger Lautstärke, obwohl diese Partie wahrhaftig keinen Applaus
verdient hatte.
Stimmen zum Spiel:
Jürgen Rumrich, Trainer Straubing
Tigers:
“Ich bin sehr stolz auf meine
Mannschaft. Wir hatten uns heute viel vorgenommen, konnten aber nur
mit sechzehn Mann antreten. Wir haben stark gekämpft und ein Super-Auswärtsspiel
gemacht. Am Schluss konnten wir nur noch mit vier Verteidigern spielen,
aber jeder ist für den anderen eingestanden. Kassel hat uns am Ende
unter Druck gesetzt, deshalb bin ich sehr glücklich über die drei
Punkte.”
Stéphane Richer, Trainer Kassel
Huskies:
“Straubing hat heute ein
sehr gutes, sehr intelligentes Auswärtsspiel gemacht. Sie waren zwar
nur sechzehn Mann, aber haben alles gegeben und die Kleinigkeiten gut
gemacht - viel besser als wir. Deshalb haben sie auch gewonnen. Sie
haben defensiv sehr kompakt gespielt. Wir haben zu oft die Scheibe verloren
und haben deshalb keine Schüsse aufs Tor bekommen. Straubing war besser
in den Zweikämpfen und hat mehr Biss gezeigt.”
Leona Malorny
Tore:
0:1 (06:39) Karl Stewart (Justin
Mapletoft, Eric Meloche)
0:2 (12:28) Peter Flache (Florian
Schnitzer, Ryan Ramsay)
1:2 (35:55) Thomas Holzmann
(Alex Leavitt, Alexander Heinrich)
Strafen: Kassel 6, Straubing
4
Zuschauer: 3237