Kassel rettet 4:3 gegen Iserlohn über die Zeit
Mit einem 4:3 (4:1; 0:2; 0:0)-Sieg
gegen die Iserlohn Roosters konnten die Kassel Huskies am Dienstagabend
ihre Heimstärke ein weiteres Mal unter Beweis stellen und den Start
ins neue Jahr nach der Niederlage gegen Köln am Sonntag noch einmal
versöhnlich gestalten. Dabei mussten sie aber wieder einmal um die
Punkte zittern, weil auch eine 4:1-Führung aus dem ersten Drittel nicht
reichte, um den Sieg ungefährdet nach Hause zu fahren.
Bereits in der fünften Minute
konnten die Kasseler in Führung gehen als aus den Birken Damons Schuss
direkt auf Sleigher abprallen lässt. Vier Minuten später gelang es
Côté gar mit einem schnellen Schuss von der blauen Linie die Führung
auszubauen. Von Iserlohn war in der Anfangszeit nur wenig zu sehen,
doch auf das Top-Scorer-Duo Hock/Wolf konnten sich die Rooster wie immer
verlassen: In der elften Minute spielt Wolf einen schönen Pass auf
Hock und der versenkt einen harten Schuss in den Maschen hinter Adam
Hauser - 2:1. Die Huskies aber hatten zumindest im ersten Abschnitt
das gewisse Scheibenglück und konnten durch Klinge gleich zwei passende
Antworten auf den Anschlusstreffer geben. In der 14. Minute wartete
der Nationalspieler an der blauen Linie auf den Pass von Danner, hat
freie Laufbahn und schießt dem immer wieder recht unglücklich agierenden
Danny aus den Birken über die rechte Schulter. Knapp eineinhalb Minuten
vor der Pause schlägt Klinge direkt vor dem Tor noch einmal zu, als
Boisvert und Kraft ihm die Scheibe mit guter Übersicht auflegen. 4:1
auf eigenem Eis, da sollte eigentlich nicht mehr viel passieren.
Im zweiten Drittel brachen
die Kasseler aber schon geradezu routinemäßig ein. Im Tor der Iserlohner
stand inzwischen Sebastian Stefaniszin, der den Roosters in der Defensive
zu mehr Ordnung und Ruhe verhalf. Kaum zwei Minuten waren gespielt,
da konnte Ryan Ready in Überzahl einen Schuss von Wilford in die Maschen
ablenken. Und als Kassels Verteidiger Sebastien Bisaillon zehn Minuten
später nur halbherzig gegen Brian Swanson vorging, war der erneute
Anschlusstreffer da. Sparre und Hock hatten noch im zweiten Abschnitt
die Möglichkeiten zum Ausgleich, konnten ihre Chancen aber nicht verwerten.
Im letzten Spielabschnitt hatten
die Iserlohner gleich mehrere gute Möglichkeiten zum Ausgleich, wie
auch Kassel Chancen zur Spielentscheidung. Am Ende aber gelang keiner
der beiden Mannschaften ein weiterer Treffer und die Schlittenhunde
konnten den denkbar knappen Vorsprung durch eine konzentrierte Defensivleistung
über die Zeit retten.
Der erste Sieg im neuen Jahr
sollte die Kasseler nun eigentlich positiv stimmen. Ob es dabei allerdings
schlau war die verbliebenen 2838 Fans zu verärgern, indem die Mannschaft
nicht zur Ehrenrunde erschien, müssen sich die Huskies selbst fragen
und dürfen sich sicherlich nicht wundern, wenn die Ränge sich weiter
leeren. Mehr Euphorie als den Jubel nach dem Abpfiff konnte man beim
gestrigen Arbeitssieg wohl kaum erwarten. Sportliche Erfolge hat man
in Kassel nur selten gebraucht, um die Fans in die Halle zu locken,
Kampfgeist und Identifikation allerdings waren und bleiben unumgänglich.
Stimmen zum Spiel:
Ulrich Liebsch, Trainer Iserlohn
Roosters :
“Um es auf den Punkt zu bringen:
Wir waren heute im ersten Drittel so gut wie nicht auf dem Eis. Kassel
hat unsere Fehler eiskalt ausgenutzt und einen guten Vorsprung herausgespielt.
Im zweiten Drittel sind wir dann gut zurück ins Spiel gekommen, aber
Kassel hat im letzten Drittel gut verteidigt. Nach diesem ersten Drittel
muss man sich nicht über das Ergebnis wundern.”
Stéphane Richer, Trainer Kassel
Huskies:
“Ich bin sehr zufrieden mit
den drei Punkten. Wir hatten einen Super-Start und haben mit viel Druck
angefangen. Dann war das Glück im Abschluss auf unserer Seite. Im zweiten
Drittel haben wir die Klasse der Iserlohner gesehen, die ihre Überzahlsituationen
eiskalt genutzt haben und so zurück ins Spiel gekommen sind. Im dritten
Drittel haben wir kompakt in der Defensive gestanden, konnten aber die
Chancen zur Entscheidung nicht nutzen.”
(Leona Malorny - Foto: www.snapfactory.de)
Tore:
1:0 (04:44) Pierre-Luc Sleigher
(Derek Damon, Josh Soares)
2:0 (08:38) Jean-Philippe Côté
(Hugo Boisvert, Manuel Klinge)
2:1 (10:11) Michael Wolf (Robert
Hock)
3:1 (13:08) Manuel Klinge (David
Danner, Adam Hauser)
4:1 (18:38) Manuel Klinge (Ryan
Kraft, Hugo Boisvert)
4:2 (22:06) Ryan Ready (Marty
Wilford, Jeff Giuliano - 5:4)
4:3 (32:13) Brian Swanson (Quinn
Hancock, Ryan Ready - 5:4)
Strafen: Kassel 8 + 10 Schlager,
Iserlohn 8
Zuschauer: 2838