Kassel gewinnt in Iserlohn nach Verlängerung
Roosters: Fünf Tore im Schlussdrittel lassen die Fans jubelnEine Verlängerung dauert fünf Minuten. Diese für sie bittere Erfahrung mussten am Sonntagabend die Iserlohn Roosters machen. Zwei Mal glichen sie einen Rückstand gegen die Kassel Huskies aus und retteten sich in die Verlängerung. In der Overtime hatten die nach wie vor stark ersatzgeschwächten Roosters sogar die besseren Chancen, bis sie nach einer umstrittenen Strafe in Unterzahl eine Sekunde vor Ende der Verlängerung Leavitts Siegtreffer zum 3:4 Endstand schlucken mussten.
Im ersten Drittel sahen die 3629 Zuschauer schnell einen abwechslungsreichen Schlagabtausch. Iserlohns Torhüter Stefaniszin und Kassels Goalie Hauser standen von Beginn an im Blickpunkt, hielten aber bis zur ersten Pause ihre Tore sauber. Auch deshalb, weil viele Gelegenheiten nicht zwingend genug waren. Die einzige Strafe gegen Iserlohns Kapitän Hock ließen die Huskies völlig ohne Torchance verstreichen.
Im Mittelabschnitt verflachte das Spiel mit zunehmender Spielzeit ein wenig. Dafür fielen aber Tore. Zunächst gelang Wren per Bauerntrick in der 28. Minute die Führung für die Roosters. Lange hielt die Freude nicht, denn Bartek schloss in der 32. Minute einen Konter zum 1:1 Ausgleich erfolgreich ab. Keine zwei Minuten später traf Kraft mit einem „Sonntagsschuss“ in den rechten Torwinkel zum 1:2. Iserlohns Spiel war von Abspielfehlern und einer deutlichen Abschlussschwäche gekennzeichnet. Zwar traf Rupprich in der 36. Minute noch den rechten Pfosten, aber der Ausgleich gelang den Sauerländern bis zur zweiten Pause nicht mehr.
Im letzten Durchgang lief es besser bei den Roosters. Zunächst bestrafte Schmidt den „Irrflug“ von Kassels Keeper Hauser durch das eigene Abwehrdrittel mit dem 2:2 Ausgleich in der 43. Minute. Kassels Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Wiederum nur 100 Sekunden nach dem hatte Bartek über den linken Flügel kommend millimetergenau in die rechte Ecke zum 2:3 getroffen. Dann waren die Roosters wieder an der Reihe. Wren nahm Readys Pass in der 47. Minute auf dem rechten Flügel auf, umkurvte die halbe Kassler Abwehr, um dann auch noch den schon am Boden liegenden Hauser zum erneuten Ausgleich zu überlisten. Pech für den kleinen Techniker, dass er in der vorletzten Minute nur den Pfosten traf. Es blieb beim 3:3 nach sechzig Minuten.
In der Overtime Iserlohn mit den besseren Chancen, aber wieder einmal stand die eigene Konzentrationsschwäche einem erfolgreichen Abschluss im Weg. Eine Strafe gegen Hock in der 64. Minute brachte die Zuschauer noch einmal auf die Palme. Im Powerplay taten sich die Huskies einmal mehr schwer, aber Leavitt stach eine Sekunde vor Ablauf der Verlängerung zu. Aus dem Gewühl heraus traf er zum 3:4 Endstand für die Nordhessen.
Die Revanche der Huskies für die Niederlage vor einer Woche auf eigenem Eis war damit gelungen. Bei den Roosters darf man nun erst einmal verschnaufen. Nach etlichen englischen Wochen steht das nächste Spiel erst am Freitag bei den Hannover Scorpions auf dem Programm. Kassel setzt seinen Angriff auf Platz zehn am Dienstag mit dem Spiel gegen Düsseldorf fort.