Kantersieg der Kölner Haie - 10:0 gegen Ingolstadt!
Die "Alex Hicks Initiative"Manche Eishockeyspiele bleiben dauerhaft in
Erinnerung, das 10:0 (3:0/4:0/3:0) der Kölner Haie gegen den
Tabellenführer der Deutschen Eishockey Liga aus Ingolstadt wird jedoch
nicht wegen des Kantersieges der Haie in Erinnerung bleiben, vielmehr
wird man noch lange an jene spektakulären Szenen zurück denken, die
sich zum Ende des ersten Spieldrittels abspielten.
19
Minuten und 46 Sekunden waren in der Kölnarena gespielt, die Haie
führten durch Powerplay-Tore von Sean Tallaire (2), und Bill Lindsay
mit 3:0, die Ingolstädter waren reichlich angefressen, besonders
Torhüter Jimmy Waite machte keinen glücklichen Eindruck. Da fuhr Aaron
Gavey durch Waites Torraum und der Ingolstädter Goalie flippte aus,
schlug auf den Kölner ein, der wehrte sich. Sofort stürzten sich
weitere Ingolstädter auf Gavey, die Kölner Spieler eilten zur
Unterstützung ihres Teamkollegen herbei und urplötzlich war eine
Massenkeilerei im Gange, wie man sie sonst nur von Highlight-Videos aus
Amerika kennt. Um Waite bildete sich eine prügelnde Spielertraube, die
Unparteiischen hatten alle Hände voll zu tun, so konnten sich Moritz
Müller und Christoph Melischko abseits des Geschehens einen völlig
ungehinderten Faustkampf liefern, der so manches Comeback ehemaliger
Box-Profis locker in den Schatten stellte. Um der Show noch die Krone
aufzusetzen, baute sich Waite dann an der blauen Linie auf und forderte
Kölns Torhüter Adam Hauser mit provozierenden Gesten zum Tanz auf.
Hauser behielt jedoch die Ruhe und blieb in seinem Kasten, Waite hatte
seine Spieldauer-Disziplinarstrafe ohnehin schon sicher. Schiedsrichter
Rick Looker schickte nach langen Verhandlungen vier Ingolstädter und
drei Kölner in die Kabine, Moritz Müller war definitiv zum Liebling der
begeisterten Fans geworden und in der ersten Drittelpause sah man
ringsum nur strahlende Gesichter, selbst die Vertreter der Gäste mussten schmunzeln.
Ingolstadt
brachte nun den jungen Torhüter Sebastian Vogl und der wurde schnell
zum unglücklichsten Menschen in der Kölnarena, denn die Haie spielten
nun wie im Rausch, während bei den Gästen nichts mehr ging. Julien und
Lindsay legten schnell das 4:0 und das 5:0 nach, Dave McLlwain erhöhte
nach kaum mehr als der Hälfte der Spielzeit auf 6:0, noch im zweiten
Drittel machte Philip Gogulla mit einem schönen Solo sogar das 7:0, dem
Daniel Rudslätt nur 21 Sekunden nach Beginn des Schlussdrittels das 8:0
folgen ließ. Noch vor der 50. Minute machten erneut Gogulla und
Sebastian Furchner das Debakel für den Tabellenführer zweistellig.
Danach ging es nur noch um den Shutout für Hauser und den schafften die
Kölner auch noch.
Ron Kennedy: "Es war eine Katastrophe für uns, nach den drei Powerplay-Toren ging bei uns gar nichts."
Doug
Mason: "Unsere Fans haben Grund zum Feiern und wer heute nicht da war,
ärgert sich vielleicht und kommt dann am Sonntag gegen Straubing. Ich
freue mich besonders für Bill Lindsay und Philip Gogulla, die heute
endlich Erfolgserlebnisse hatten."
Zur Schlägerei - Aaron Gavey:
"Ich bin mit Waite kollidiert und wenn dann alle auf dich einprügeln,
kannst du nur die Handschuhe fallen lassen und dich verteidigen. Sowas
passiert im Eishockey, es ist ein Männersport und ich kenne solche
Szenen aus der NHL."
Doug Mason: "Moritz Müller hat einen tollen Kampf geliefert, das hat mir sehr gut gefallen."
Alexander Brandt
Tore:
1:0 Tallaire (11.), 2:0 Tallaire (13.), 3:0 Lindsay (20.), 4:0 Julien
(23.), 5:0 Lindsay (26.), 6:0 McLlwain (33.), 7:0 Gogulla (36.), 8:0
Rudslätt (41.), 9:0 Gogulla (47.), 10:0 Furchner (49.)
Strafminuten: Köln 25 + Spieldauer für Müller, Gavey, Boos;
Ingolstadt 42 + Spieldauer für Melischko, Waite, Holland, Ficenec
Zuschauer: 9.817