Kann die DEG Jeff Tomlinson halten?
Wie Jeff Tomlinson allerdings von den Anhängern gefeiert wird, das ist schon einmalig, ebenso seine Fahrt auf der Eismaschine durch den Rather Dome nach dem 4:1 gegen Augsburg am vorvergangenen Sonntag. Nach dem 5:2 über Straubing wurde der Trainer vorgestern erneut mit Sprechchören gefeiert. Der 40-jährige Deutsch-Kanadier kommt an und hat in seiner bisherigen Tätigkeit bei der DEG ohne großes Aufsehen für Erfolg gesorgt.
Gleichsam kommen aus anderen Richtungen Störfeuer. Aus Berlin wird gemeldet, dass Tomlinson bei den Eisbären als Nachfolger von Don Jackson im Gespräch ist. „Das ist nur ein Gerücht. Mich interessiert derzeit nur, wie wir unser Spiel weiter verbessern können“, sagt Tomlinson. Gleichsam hat dieses Gerücht auch DEG-Manager Lance Nethery aufgeschreckt, denn Tomlinsons Vertrag am Rhein ist nur bis zum Saisonende befristet. „Bei den Profis entscheidet zu 90 Prozent das Geld, wo sie spielen“, hatte Nethery kürzlich gesagt, als es um Vertragsverlängerungen ging. Und Nethery hat Erfahrung in solchen Dingen. 2007 hatte der 53-jährige Kanadier im Werben um Don Jackson verloren, der wegen des besseren finanziellen Angebotes zu den Eisbären Berlin wechselte.
Verliert die DEG erneut einen Trainer an Berlin?
Folgt nach der Saison auch Jeff Tomlinson dem Ruf des Geldes? Das wird vom Angebot der DEG abhängen, über das sich Nethery in den nächsten Tagen und Wochen Gedanken machen muss. Denn Weihnachten gilt als beliebte Zeit für Vertragsangebote. Aber die DEG kann nicht aus dem Vollen schöpfen. Der Saisonetat in Höhe von sechs Millionen Euro wird kommende Saison wohl erneut im sechstelligen Bereich gekürzt werden, weil die Zuschauerzahlen zu niedrig sind. Außerdem: Was geschieht nach der Saison 2012, wenn der Vertrag mit Namenssponsor und Hauptgeldgeber Metro ausläuft? Bisher gab es in der Öffentlichkeit keine Anzeichen für eine Vertragsverlängerung. Die DEG hat also zunächst nur bis Frühjahr 2012 Planungssicherheit, was die Vertragsgespräche nicht nur mit Tomlinson erschwert. Der einzige Spieler, dessen Vertrag länger läuft, ist Daniel Kreutzer (bis 2013).
Schon bei Robert Dietrich hatte die DEG das Nachsehen
Ausgerechnet jetzt, wo die DEG die neunte Meisterschaft der Vereinsgeschichte holen will, hat sie keine finanziellen Freiräume. Schon vor der Saison zog Nethery beim Werben um Verteidiger Robert Dietrich den Kürzeren. Nethery hatte dem 24-Jährigen ein Angebot unterbreitet. „Mannheim hat dann noch die Summe X draufgelegt. Da konnten wir nicht mithalten“, sagt Tomlinson rückblickend. Es wäre schade, wenn die DEG nun auch bei dem 40-Jährigen Pech hätte. Denn Tomlinson kennt die Eisbären Berlin aus seiner zehnjährigen Tätigkeit an der Spree genau. Und sein attraktives Offensivsystem erfreut sich auch dort großer Beliebtheit.
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