Kampf siegt: Freezers bezwingen Adler
Freezers absolvieren Saisonvorbereitung in HamburgEinstand nach Maß für den neuen
Freezers-Coach Bill Stewart. Wenige Stunden nach seiner Ankunft konnte der
polarisierende Kanadier bereits seinen ersten Sieg mit seinem neuen Team
feiern. In einer spannenden Partie schlugen die Hamburger die Gäste aus
Mannheim mit 4:3. Die Entscheidung in dem engen Match fiel erst in der
Overtime, als Greg Classen in der 63. Spielminute das Game-Winning-Goal für die
Hausherren erzielte. Zuvor zeigten die Freezers ein engagiertes und kampfbetontes
Spiel gegen spielstarke Adler, die gleich zu Beginn der Partie mächtig Dampf
machten. In den ersten 90 Sekunden stand Boris Rousson im Freezers-Kasten unter
Dauerbeschuss, sechs Mal musste er den Puck parieren, ehe die Freezers etwas
Ruhe in die Partie bekamen. Die Gastgeber ließen im Gegensatz zu den Gästen nicht
so viele Chancen ungenutzt, bereits der zweite Schuss auf das Gehäuse von Joungster
Danny aus den Birken fand sein Weg in das Tor: Benoit Gratton traf in der
vierten Minute nach Zuspiel von Brad Smyth zur überraschenden Führung für die Freezers.
Fast exakt zehn Minute dauerte es, bis der Meisterschaftsfavorit aus Mannheim
die richtige Antwort geben konnte: Eduard Lewandowski erzielte in der 14.
Spielminute den Ausgleich.
Neu-Adler Rico Fata markierte
kurz nach der ersten Pause den zu dem Zeitpunkt verdienten Führungstreffer für
die Kurpfälzer, als er Boris Rousson in der 22. Minute mit etwas Glück überwand.
Die Freezers hatten lange Zeit Probleme, sich gute Möglichkeiten heraus zu
spielen. Selbst eine doppelte Überzahl ließen die Hamburger in dieser Zeit
ungenutzt verstreichen. Erst 59 Sekunden vor Drittelende gelang den Gastgeber
der 2:2-Ausgleich. Benoit Gratton hatte zum zweiten Mal in der Partie
getroffen.
Analog zu den ersten beiden Dritteln
begann auch der letzte Spielabschnitt mit stärkeren Gästen. Logische
Konsequenz: die erneute Adler-Führung. Rene Corbet (46.) überwand den starken
Rousson mit einem Hammer-Schuss und ließ dem Hamburger Schlussmann bei dieser
Szene keine Chance. In der Folge nahmen die Freezers mit einer herausragenden
kämpferischen Leistung zwar das Heft in die Hand, konnte aus den Birken jedoch
nur selten gefährlich werden. Gelegen kam den Hausherren, dass Nico Pyka kurz
vor Schluss den Puck in die Zuschauerränge beförderte und die Freezers so mit
sechs gegen vier Mann noch einmal alles versuchen konnten. Elf Sekunden vor
Schluss wurden die Hamburger dann auch verdientermaßen für ihren Willen und
Kampfgeist belohnt. Top-Scorer Brad Smyth schoss die Freezers mit seinem 14.
Saisontreffer in die Verlängerung. Der Jubel nach diesem Tor sprach Bände: dies
war ein ganz wichtiges Tor!
Mit dem Momentum auf ihrer Seite
waren die Freezers das überlegende Team in der Overtime. Greg Classen war es
schließlich, der sein Team zum Heimsieg schoss, als er mit Glück und etwas
Mithilfe des Adler-Goalies den entschiedenen Treffer zum 4:3 erzielte. Vorlage
kam wieder einmal von Brad Smyth, der an jedem (!) Freezers-Tor beteiligt und nicht
zuletzt deswegen der uneingeschränkte Mann des Tages auf dem Eis war. Im Duell
der Liga Top-Scorer stach Smyth den Mannheimer Methot aus, der lediglich einen
Assist für sich verbuchen konnte. In der DEL-Scorerliste hat sich Smyth damit
mit zwei Punkten von Methot entfernt. Zudem bemerkenswert, dass die Freezers bisher
eine Partie weniger gespielt und zudem fast 20 Tore weniger erzielt haben als
die Mannheimer. Gleichzeitig schoss sich Smyth sich mit diesem Treffer an die
Spitze der Torschützenliste.
Auch wenn Bill Stewart vorher
noch keine Zeit hatte mit seinem neuen Team zu arbeiten, testete er vor allem
im Schlussabschnitt einiges. Seine Sturmreihen würfelte er fast von Wechsel zu
Wechsel durcheinander und gab Robert Leask mehr Verantwortung im Powerplay, so
dass dieser auch der einzige Verteidiger war, der bei der entscheidenden
Überzahl in der letzten Spielminute auf dem Eis stand. Lediglich die
Abwehrformationen bei gleicher Spieleranzahl ließ Stewart so, wie sie bereits
Vorgänger Mike Schmidt zusammengestellt hatte.
Für Trainer Bill Stewart war das
Spiel gegen sein Ex-Team also ein gelungener Auftakt in eine aus Freezers-Sicht
hoffentlich erfolgreichere Zukunft. (dp)