Kalte Dusche für Zach & Co
Kalte Dusche für Zach & Co
Wenn die Spieler der DEG Metro Stars am Donnerstag Abend zum vierten
Spiel der Eishockey-Halbfinalserie gegen die Kölner Haie ihre Kabine in
der Kölnarena beziehen, werden sie wohl erst einmal die Duschen
inspizieren. In den Play-offs ist jedes noch so kleine Mittel recht, um
den Gegner aus dem Rhythmus zu bringen, so beklagten die Düsseldorfer
nach dem Spiel am vergangenen Sonntag an gleicher Stätte, die Duschen
in der Gästekabine seien kochend heiss gewesen. Die Revanche folgte
umgehend, die Spieler der Kölner Haie fanden nach der heftigen 1:6
Niederlage am Dienstag in Düsseldorf eiskalte Duschen vor.
Doch derartige Abkühlungen waren vielleicht Balsam für die erhitzten
Kölner Gemüter nach einem Spiel, das einen besonderen Platz in der
ereignisreichen Geschichte der rheinischen Derbys einnehmen wird.
Trainer Hans Zach nahm nach dem Spiel mit hochrotem Kopf zu den
Entscheidungen des Schiedsrichters Roland Aumüller Stellung, der seiner
Meinung nach das Spiel "total zerpfiffen" hatte. Zach spielte auf die
Phase zwischen der 13. und der 18. Minute an, als Aumüller nacheinander
sechs Kölner auf die Strafbank schickte. Köln musste minutenlang in
doppelter Unterzahl spielen, es war nur eine Frage der Zeit, bis der
Widerstand brechen musste. In der 18. Minute ereignete sich dann jene
Szene, die den "Alpenvulkan" Zach zur Eruption brachte: Mirko Lüdemann
erhielt eine Strafe wegen Spielverzögerung, obwohl das Spiel nach einer
angezeigten Strafe gegen Thomas Greiss mit Lüdemanns Scheibenberührung
unterbrochen werden musste. Köln kassierte in der darauf folgenden
Phase den Ausgleich und den Führungstreffer der Düsseldorfer. "Ich habe
mich beim Schiedsrichterbeobachter Müller beschwert und er hat mir
bestätigt, dass es eine Fehlentscheidung war", sagte Zach. "Als ich
Aumüller darauf ansprach, drohte er mir mit der Tribüne."
Eine ähnliche Szene spielte sich bei der Matchstrafe gegen Tino Boos
ab, der einen Gegenspieler mit einem Kopfstoß nieder streckte. "Das
darf einem Profi nicht passieren, ist aber menschlich verständlich",
kommentierte Zach. "Das Strafmaß war korrekt, nicht aber die Ansage.
Aumüller konnte mir nicht erklären, ob er eine Matchstrafe oder nur
eine Spieldauer-Disziplinarstrafe verhängt hatte." Letztere hätte für
Boos nur ein Spiel Sperre bedeutet. "Aumüller drohte mir wieder mit der
Tribüne. Sowas ist natürlich äusserst peinlich für die Schiedsrichter!"
Stürmer Dave McLlwain sah das ähnlich: "Die kennen die Regeln nicht,
das macht es besonders frustrierend."
Am Donnerstag wird Profi-Schiedsrichter Rick Looker die
emotionsgeladene Partie in der ausverkauften Kölnarena leiten. Für Hans
Zach könnte es das letzte Spiel als Kölner Trainer sein, das wäre schon
eine sehr kalte Dusche für den 57jährigen, der Köln unbedingt mit dem
Titelgewinn verlassen möchte.
AB