Kai Hospelt: "Es ist noch Luft nach oben da!"Der Stürmer der Adler nach seiner Verletzung
Kai Hospelt - Foto © Ice-Hockey-Picture-24Herr Hospelt, Ihre Eiszeit in Mannheim fing ja nicht gerade sehr rosig an! Direkt zu Beginn haben Sie sich eine schwere Verletzung zugezogen!
Ja, das kann man so sagen. Zwei Tage vor dem ersten Spiel hatte ich einen Bandscheibenvorfall, der mich dann erst mal ziemlich zurückgeworfen hat.
Was waren Ihre ersten Gedanken, als Sie von der Schwere Ihrer Verletzung erfuhren?
Es war schon verzwickt – eine kurze Zeit wusste ich erst einmal gar nicht, was das Problem war. Klar war recht schnell, dass es etwas mit der Bandscheibe war, aber nicht die Auswirkungen, was alles davon betroffen war. Als ich dann genau Bescheid wusste, was es war – ein Bandscheibenvorfall im Nackenbereich wurde diagnostiziert - wurde mir klar, dass es sehr lange dauern würde, bis ich wieder ins Spiel eingreifen kann.
Die Rückkehr ins Adler-Team ging dann doch relativ fix und mit Ihnen kommt auch der Erfolg zurück!
Für meine Rückkehr war bestenfalls die Mitte des Dezembers anvisiert worden, aber der Heilungsprozess verlief doch sehr zufriedenstellend und so konnte ich schon etwas früher wieder eingreifen. Den zweiten Teil Ihrer Frage kann ich nicht bejahen, denn meine ersten fünf Partien haben wir allesamt verloren – aber die letzten vier Spiele haben wir gewonnen. In der Mannschaft läuft es jetzt besser und ich komme auch so langsam wieder in Tritt. Die Ausdauer und die Spritzigkeit lassen natürlich noch zu wünschen übrig, aber es wird immer besser. Wenn wir in einer Siegesphase sind, bereitet es selbstverständlich mehr Spaß und es forciert meine Wiedererlangung der alten Form.
Im Spiel gegen Köln haben Sie Ihren „Adlern“ mit ihren ersten beiden Ligatreffern für ihren neuen Arbeitgeber geholfen, ihren alten Verein, die Kölner Haie, zu besiegen. Wie war das?
Ich habe mich unwahrscheinlich gefreut! Nicht etwa, dass es gegen die Haie war, sondern dass mir Tore gelungen sind. Vor allen Dingen nach dem ersten Tor fiel mir ein großer Stein vom Herzen. Ich hatte in den letzten zwei, drei Partien zwar schon einige Chancen, doch auf ein Tor musste ich bis zu diesem Spiel warten. Dass es dann direkt meine ersten beiden für Mannheim waren und dann noch vor der Familie und vielen Freunden in Köln, hat mich doch sehr gefreut. Ich kann schon sagen, dass Spiele in Köln für mich auch immer Heimspiele sind.
Was meinen Sie, denken die Haie-Fans, wenn sie als ehemaliger Hai ihr Team auf die Verliererstraße bringt?
Ich habe nur ein paar wenige Stimmen nach dem Spiel gehört. Einige wenige haben sich für mich gefreut, aber es gab natürlich viel mehr Fans, die das nicht so toll fanden. Ich habe mich hauptsächlich nach dem ersten Tor gefreut, nicht weil sie gegen Köln fielen – aus den eben genannten Gründen. Aber es wäre ja auch nicht in Ordnung, wenn sich die Kölner Fans über Mannheimer Tore freuen würden.
Spiele in Ihrer Heimat, in Köln, sind für Sie etwas ganz Spezielles?
Ja, klar! Neben der Familie und den vielen Freunden in Köln spiele ich auch sehr gerne in der Köln-Arena. Als Kind bin ich lange Zeit dorthin gepilgert und habe mir Partien angeschaut. Sechs Jahre habe ich außerdem dort gespielt. Das vergisst man nicht so schnell. Es ist eine wunderschöne Halle und es macht einfach Spaß dort zu spielen.
Können Sie uns noch kurz Ihre Ziele für die Saison 2013/14 mitteilen?
Ich möchte jetzt erst mal wieder auf das Niveau kommen, auf dem ich vor meiner Verletzung gespielt habe. Im Augenblick läuft es zwar ganz gut – aber es ist doch noch Luft nach oben da. Mit der Mannschaft hoffe ich auf so viel Siege wie möglich, dass wir eine gewisse Konstanz rein bringen und uns somit eine möglichst gute Ausgangsposition für die Playoffs verschaffen. Das sollte mit unserem Kader durchaus zu erreichen sein!