Kämpferische Adler ziehen den Kürzeren - 1:3 gegen Köln

An diesem Abend konnte man von Adler-Seite her schon mit dem Schicksal hadern.
Das hatte den Mannheimern Pech an die Schläger geklebt und es hatte ihnen einen
Schiedsrichter beschert, der kleinlich pfiff und bisweilen einfach unverständlich.
Nun kann man eine Niederlage natürlich nicht unbedingt am Unparteiischen
festmachen, das wäre ungerecht, vor allem, wenn man so viele Chancen hat wie
die Adler und den Puck einfach nicht ins Tor bringt, aber zur Verbesserung der
Situation trug Schiedsrichter Schütz nun wirklich nicht bei.
3:1 gewannen letztendlich die Kölner Haie, das letzte war ein Empty-Net-Tor.
Die Adler, das sahen auch die meisten der 12 558 Zuschauer so, kämpften bis zur
letzten Sekunde und was sie ablieferten war durchaus ansehnlich. Ilpo Kauhanen
im Tor mit sehenswerten Aktionen und einem "big save", die Cracks vor
ihm mit dem festen Willen zu gewinnen. Doch, wer aus so vielen Chancen nichts
macht, der gerät eben einfach auf die Verliererstraße gegen engagiert kämpfende
Kölner. Goalie Greiss ein guter Rückhalt, ganz erstaunlich, wie schnell sich
der einstige DNL-Vorzeigeknabe zu einem Fels in der DEL-Brandung gemausert hat,
Kompliment. Und an die Haie, die dem Youngster jede Chance gegeben haben. Das
Vertrauen rechtfertigt er jetzt.
Alex Hicks verpasste den Adlern in der 22. Minute die erste kalte Dusche, in der
54. Minute war es Ciernik, der zum 2:0 einschoss. Alles aus, dachten sich wohl
die meisten Adler-Fans in der Arena. Und dann zeigte sich, dass die Adler über
etwas verfügen, was man ihnen oftmals in
dieser Saison nicht zugetraut hatte: Moral. In der 55. Minute schoss Aquino ein
1 a-Tor, die Arena bebte. Die nächsten Minuten mutierten zum Krimi erster Güte.
Doch dann griff Herr Schütz noch einmal ein und verhängte ein paar Sekunden
vor Schluss eine Strafe gegen Mannheim. In dem Fall sicherlich rechtens.
So schoss letztendlich Dave McLlwain ein ins "empty net", die
Haie-Fans freuten sich, die Adler trugen Trauer. Vor allem, weil ihr Team
diesmal alles gegeben hatte und nicht belohnt wurde. Greg Poss trug es mit
Fassung, was blieb ihm auch anderes übrig. Er will weiterkämpfen bis zum
letzten Spieltag. Mal sehen, so wie sie gegen Köln gespielt haben, könnten die
Adler tatsächlich noch einen Blumentopf gewinnen. Wenn sie halt auch mal häufiger
treffen würden.
Angelika von Bülow