Jussi Rynnäs und die Krefeld Pinguine ziehen Panthern die Krallen4:1-Sieg gegen den ERC Ingolstadt
Jussi Rynnäs bot eine starke Leistung im Krefelder Tor. (Foto: dpa/picture alliance/Revierfoto)
Alle Pinguinfans, die in der Hoffnung auf eine gesicherte Zukunft der Pinguine ins Stadion gekommen waren, wurden mit der unangenehmen Wahrheit konfrontiert, dass das Schmierentheater um den Fortbestand des DEL-Standorts Krefeld immer noch nicht zu Ende ist. Fast minütlich machten irgendwelche letzte Nachrichten bezüglich der drohenden Insolvenz die Runde. Auf dem Eis gab es zumindest die positive Nachricht, dass die zuvor verletzten Philip Riefers, Grant Besse und Jussi Rynnäs mit an Bord waren und sicher ihr Bestes geben würden, um auch im zweiten Aufeinander- treffen der beiden Kontrahenten innerhalb von sechs Tagen die Punkte am Niederrhein zu lassen. Auf der Bank der Krefelder saß erstmals der neuverpflichtete Oskar Östlund.
Nach exakt einer Minute hatte Timo Pielmeier im Panthertor den ersten Puckkontakt. In der fünften Spielminute wanderte Laurin Braun auf die Strafbank, aber die beste Powerplaymannschaft der Liga erarbeitete sich nur eine, nicht besonders gute Möglichkeit. Gerade wieder komplett fuhren Daniel Pietta und Chad Costello einen schönen Angriff, der aber erfolglos blieb. In Minute 8 schickten die Schiedsrichter gleich zwei Panther auf die Strafbank, und nach 48 Sekunden hämmerte Phillip Bruggisser die Scheibe aufs Tor, und Vincent Saponari fälschte sie nach oben rechts in den Winkel ab. Dann überstanden beide Mannschaften eine Minute Unterzahl. In Minute 13 hatte Bruggisser nach einer herrlichen Kombination der ersten Reihe das 2:0 auf dem Schläger, doch er zielte über das Tor. Im Rest des Drittels hatte Rynnäs klar mehr zu tun als sein Gegenüber, aber er meisterte alle Situationen gewohnt ruhig und souverän. Mit 1:0 ging es in die Pause.
Wieder einmal war es Costello, der als erster Spieler im zweiten Drittel in die Kühlbox wanderte, doch dank des kämpferischen Einsatzes seiner Kameraden und der tollen Reaktionen von Rynnäs blieb es beim Spielstand. Die Panther erarbeiteten sich ein Übergewicht, verpassten aber eine Reihe guter und sehr guter Chancen, die teilweise aus Fehlern der Pinguine resultierten. In Minute 39 vollendete Pietta eine herrliche Kombination des ersten Sturms mit dem 2:0 für die Pinguine, als er am langen Eck den Querpass von Costello nur über die Linie zu bugsieren brauchte.
Im Schlussdrittel musste Rynnäs nach knapp drei Minuten erstmalig eingreifen. Das Spiel ging hin und her, und in Minute 47 vergaben die Pinguine gleich zwei Chancen auf das 3:0. In Minute 52 war es die dritte Reihe, die versäumte, die Führung auszubauen, zwei Minuten später traf Laurin Braun nur das Gestänge des Ingolstädter Tores. Dann verhinderte Jussi Rynnäs wieder ein fast sicheres Tor der Bayern. In Minute 56 bejubelten die Fans schon das nächste Tor der Pinguine, aber die Scheibe knallte zweimal ans Metall. Als die Panther den Torwart herausnahmen, machten die Pinguine es besser: Costello schloss eine Kombination des ersten Blocks mit dem 3:0 ab. Pielmeier kehrte ins Tor zurück und die Donaupanther drängten weiter auf ihr erstes Tor, das Brett Olson dank einer Unaufmerksamkeit der Pinguineabwehr 40 Sekunden vor Schluss auch gelang. Wiederum nahm Doug Shedden den Torwart heraus, doch nach 14 Sekunden erzielte Vincent Saponari den vierten Krefelder Treffer. Der Jubel der Fans wollte kein Ende nehmen, und für sie gab es keinen Zweifel, dass wie am Sonntag in Ingolstadt, als Dimitri Pätzold seine tolle Abschiedsvorstellung für die Pinguine gegeben hatte, die herausragende Leistung des Torwarts den Grundstein zum Sieg gelegt hatte.
Krefelds Neuerwerbung Oscar Östlund zeigte sich schwer beeindruckt von seinem ersten Abend in der Yayla-Arena: „Die Atmosphäre war perfekt, wir und besonders Jussi haben gut gespielt, die Fans waren respekteinflößend. Ich wusste, dass sie gut sind, aber nicht, dass sie so gut sind. Es war ein perfekter Abend.“ Jussi Rynnäs, der 45 Ingolstädter Schüsse entschärfte und dem der Gästetrainer das Prädikat „Exzellent“ zuerkannte, wehrte zu viel Lob seiner tollen Leistung ab und meinte: „Wir kämpfen jetzt, wir blocken Schüsse, die ganze Mannschaft strengt sich mehr an, dann fühlt sich jeder besser. Es liegt nicht nur an einem. Wenn die Jungs mir nicht helfen, ist meine Leistung nutzlos. Und wenn ich diese Hilfe bekomme, dann kann ich bessere Paraden zeigen, weil ich mich auch besser fühle.“ Auch Doppeltorschütze Vinny Saponari hob die „tolle Mannschaftsleistung“ hervor: „Alle vier Reihen haben gut gespielt und zum Sieg beigetragen. Jussi hat zur richtigen Zeit die Ingolstädter Schüsse gestoppt. Durch die zwei Siege hintereinander fühlen wir uns sicherer. Wir wollten heute unbedingt gewinnen, der Mannschaftsgeist war entscheidend. Wenn wir gegen Bremerhaven so spielen, sollten wir auch gegen dieses gute Team eine gute Chance haben.“
Tore: 1:0 (9.) Saponari (Bruggisser ,Besse) PP2, 2:0 (39.) Pietta (Costello, Saponari), 3:0 (59.) Costello (Bruggisser, Pietta) EN, 3:1 (60.) Olson (Simpson, Elsner), 4:1 (60.) Saponari (Lagace, Ankert) EN. Strafen: Krefeld 8 , Ingolstadt 6. Schiedsrichter: Iwert – Rohatsch. Zuschauer : 4943.