Jiri Ehrenberger: „Man muss die Leistung Rob Zepps anerkennen“
Mit dem
Ausgang eines Spiels glücklich zu sein aber nicht zufrieden mit der Leistung
der eigenen Mannschaft sind zwei Dinge, die durchaus zueinander passen. In
dieser Gefühlslage befand sich am Freitagabend offensichtlich Eisbärentrainer
Don Jackson: „Ich hasse es“, kritisierte der US-Amerikaner nach dem knappen und
überaus glücklichen 3:2-Heimsieg über die Krefeld Pinguine, „wenn mein Team so
passiv spielt. Das war sicher das Spiel in der Saison, in dem meine Mannschaft
am passivsten agiert hat.“ Zwar hatte Jackson zuvor die Order ausgegeben, auf
die Fehler der Rheinländer zu warten, doch überinterpretierten die
Eisbärencracks die Vokabel Abwarten deutlich. Erst in der Schlussphase des
Matches zeigten sie die Intensität, die nötig ist, um den Gegner zu Fehlern zu
zwingen. Letztlich war der Sieg nur noch möglich geworden, weil die Berliner
über die Fähigkeit verfügen, auch in der Schlussphase eines engen Spiels noch
mal eine Schippe drauflegen zu können.
Kein
Wunder, dass Gästecoach Jiri Ehrenberger prinzipiell mit der Darbietung seiner
Mannen im wieder ausverkauften Wellblechpalast zufrieden war. „Meine Mannschaft
hat eine gute Auswärtsleistung gezeigt. Daher ist die Niederlage besonders
bitter, da wir auch nach unserer 2:1-Führung weitergearbeitet haben.
Phasenweise, vor allem im zweiten Drittel, haben wir das Spiel sogar bestimmt.
Der Ausgleich fiel, als wir eigentlich dem 3:1 näher waren. Ein Fehler an der
gegnerischen blauen Linie war hierfür die Ursache. Und der Schuss von Gawlik,
na ja, der war wohl eher haltbar.“ Allerdings gingen die Pinguine auch
fahrlässig mit der Verwertung ihrer Chancen um. Mit zwinkerndem Auge meinte
Ehrenberger dazu: „Nun, in Köln haben wir kein Tor geschossen, hier zwei. Macht
eine Steigerung von 200 Prozent.“ Dass
es bei nur zwei Treffern blieb, war jedoch nicht allein dem Unvermögen der
Krefelder geschuldet, viel mehr schon der wirklich starken Leistung von
Eisbärengoalie Rob Zepp. „Seine Leistung muss man hoch anerkennen“, lobte
Ehrenberger den Berliner Keeper zu Recht.
Don
Jacksons Fazit fiel knapper aus: „Wir haben gegen eine gute Mannschaft
gewonnen, die über weite Strecken sehr überlegt gespielt hat. Krefeld hat nur
wenige Schüsse zugelassen. Am Ende hat sich der gute Charakter meiner
Mannschaft gezeigt und zum Glück auch ausgezahlt“. (mac/ovk Foto by City-Press)