Jetzt best of five - Krefeld Pinguine vs Eisbären Berlin 1:6

Zwei Hälften eines Spiels dauern normalerweise jeweils 30 Minuten. Doch an diesem Abend war es vor einer Rekordkulisse im Krefeld KönigPALAST anders. Die eine Hälfte der vor allen Dingen zu Anfang hektisch geführten Partie dauerte zwölf Minuten, die zweite 48 Zeigerumdrehungen. Die Gastgeber hätten nämlich die Sensation perfekt machen können, wenn beispielsweise nach zwölf Sekunden Alexander Seliwanows Geschoss nicht die „Matratzen“ von Eisbären-Goalie Tomas Pöpperle, sondern das Netz getroffen hätte oder wenn eine 5:3-Überzahl, die immerhin 94 Sekunden andauerte, Zählbares zustande gebracht hätte, oder wenn Herberts Vasiljevs´ Schuss in der 7. Minute erfolgreich gewesen wäre, oder wenn Pinguin-Kapitän Chris Herperger rund fünf Minuten später sein Solo in die Maschen gesetzt hätte.
Es kam anders… Derrick Walser krönte seine Ein-Mann-Schau, in welcher er alles ausspielte, was in Gelb und Schwarz gekleidet war. Der Mann mit der Rückennummer 17 ließ auch noch Torwart Robert Müller aussteigen und besorgte die Führung. Fortan war Krefeld geschockt und Berlin gestärkt. Urgestein Sven Felski, der zusammen mit Rob Leask schon beim ersten Viertelfinale gegen die Pinguine vor acht Jahren dabei war, schnappte sich fünf Minuten später die Scheibe und ließ einen Versuchsballon los. Pinguin-Defender Andy Hedlund spielte mit seinem Schlittschuh unfreiwillig den Torschützen. Zwar hatten die Krefelder im Mitteldrittel noch einige Chancen, aber alles war zu überhastet angelegt. Vielleicht hätte die Sache noch einen Dreh bekommen, wenn Tomas Pöpperle in der 26. Spielminute gegen einen zögernden Ted Drury nicht noch Zeit gehabt hätte, sich auf die andere Torecke zu konzentrieren.
Torjubel nach 34;05 Minuten, doch diejenigen, die genau hinschauten, winkten ab: Torraumabseits. So sah es auch der Ersatzschiedsrichter, der den souveränen Unparteiischen nach Videobeschau unterrichtete. Als Müller die Scheibe suchte und Richard Pavlikovsky im Reaktionsduell mit Steve Walker zweiter Sieger blieb, war die Entscheidung hergestellt. Jetzt war det Ding geloofen, wie der Berliner sagt. Zwar keimte nach Boris Blanks Solo noch Hoffnung auf, aber drei Abpraller von Müller eröffneten den Hauptstädtern die Chancen zum Abstauben, die diese auch nutzten.
Wie sagt man im Neuhochdeutschen? „Jetzt heißt die Serie „best of five“.
Krefeld Pinguine – Eisbären Berlin 1:6 (0:2, 0:1, 1:3)
Tore:
0:1 (12;39) Walser (Busch, Felski), 0:2 (17;45) Felski (Walker, Beaufait), 0:3 (39;44) Walker (Ustorf, Pederson), 1:3 (41;14) Drury (Blank, Seliwanow), 1:4 (50;23) DuPont, 1:5 (50;54) Walker (Beaufait, Walser), 1:6 (58;45) Rankel (Jarrett, Quint)
Zuschauer: 7.718. – Strafminuten: Krefeld 16, Berlin 24. – Schiedsrichter Deubert (Passau)