„Da brauche ich kein großes Geheimnis draus zu machen. Ich habe zwar schon der Kinder wegen einen absolut freundschaftlichen Kontakt zu meiner Ex-Frau. Aber wir sind eben auch seit drei Jahren geschieden. Sie möchte einfach nicht in Europa leben und da ich von ihr nicht verlangen kann, zehn Monate im Jahr ohne mich auszukommen, haben wir uns im Friedlichen getrennt“, sagte Tomlinson, mit dem wir uns in der vergangenen Woche in Nürnberg getroffen haben.
Zwei Tage nach dem 6:2 gegen die DEG schaute Hockeyweb beim Training zu. Großer Gewöhnung bedurfte dabei der Anblick der ehemaligen Düsseldorfer Marco Nowak, Connor James, Evan Kaufmann und vor allem Patrick Reimer in den Trikots der Ice Tigers. Mit Jeff Tomlinson waren wir im Anschluss auf einen Kaffee verabredet und er hielt Wort, obwohl seine Zeit drängte. „Ich muss dringend Möbel kaufen, denn in meiner Wohnung stehen derzeit nur ein Bett und ein Sofa“, sagte der 42-Jährige.
Seit seiner Ankunft in Franken hat sich Tomlinson nämlich vorrangig um die Einrichtung der Mannschaftskabine gekümmert. „Ich habe den Verantwortlichen damals gesagt, dass ich hier nur dann unterschreibe, wenn einiges umgebaut wird“, erzählte der Kanadier im „Strandhaus“, einer Cafe Lounge am Dutzendteich und ergänzte: „Die vergangene Saison der Ice Tigers war ganz schlecht. Daran soll sich niemand mehr erinnern.“
Tomlinson ließ einen neuen Boden in den Vereinsfarben verlegen, die Bänke umstellen sowie einen Erholungsraum mit Kaffeemaschine und Internet-Zugang errichten. „Die Spieler sollen früher kommen und später gehen. Das fördert das Gemeinschaftsgefühl. Denn das hat hier zuletzt gefehlt“, sagte Tomlinson, der zur Vermeidung von Grüppchen-Bildung unter den vielen Zugängen das Quartett aus Düsseldorf in vier verschiedene Ecken der Kabine platziert hat.
Jeff Tomlinson arbeitet in Nürnberg gewohnt professionell, wäre aus verständlichen Gründen aber auch gerne in Düsseldorf geblieben. „Weniger Gehalt und ein junges Team hätten mich nicht abgeschreckt, doch wie geht es in einem Jahr weiter? Mit einem Spieler wie Calle Ridderwall muss die DEG eigentlich jetzt schon verlängern können, sonst klopfen die Interessenten noch vor Weihnachten an“, sagte Tomlinson. Vielleicht gehört er dann sogar selber dazu, denn in Düsseldorf weilt Jeff Tomlinson ja hin und wieder mal..