Jeff Panzer mit Verdacht auf Stirnbeinbruch im Krankenhaus

Es lief die 56. Minute im Düsseldorfer ISS Dome, die DEG MetroStars
führten hauchdünn 3:2 gegen die Frankfurt Lions, als Steve Kelly den
Düsseldorfer Jeff Panzer unfair in die Bande schob. Kelly erhielt 2+10
Minuten wegen Bandencheck. Der gefoulte Panzer stand auf und fuhr zur
Spielerbank. In dem daraus resultierenden Überzahlspiel fiel das 4:2,
dem kurz vor Schluss noch das Tor zum 5:2 Endstand folgte.
Erst nach dem Spiel wurde das Ausmaß des Checks von Kelly bei Jeff
Panzer sichtbar. Das linke Auge des Amerikaners war komplett
geschlossen durch seine verzogene Stirn. Ein schlimmes Bild. „Ich habe
so etwas in 25 Jahren Eishockey noch nicht gesehen. Er sieht aus, als
hätte er einen schweren Autounfall gehabt“, sagte DEG Manager Lance
Nethery. Panzer wurde mit Verdacht auf Stirnbeinbruch in eine
Düsseldorfer Klinik gebracht. Sollte sich die Diagnose bestätigen, wird
er etwa sechs Wochen ausfallen. Die DEG kündigte Protest gegen die
verhängte Strafe für Steve Kelly an. „Wir werden die Bilder einschicken
und den Disziplinarausschuss auffordern das Foul zu beurteilen und eine
angemessene Strafe auszusprechen“, sagte Nethery.
Bis zu dieser 56. Minute sahen die 7.792 Zuschauer, darunter 800 Lions
Fans, die per Sonderzug angereist waren, eine packende Begegnung. „Bei
fünf gegen fünf war das heute das beste Spiel, was ich in dieser Saison
von beiden Mannschaften gesehen habe“, lobte Lions Trainer Rich
Chernomaz nach dem Spiel. Keine guten Worte hatte der Kanadier für
Hauptschiedsrichter Roland Aumüller übrig. Aumüller hatte beim
Spielstand von 1:0 für die Lions zunächst Taylor auf die Strafbank
geschickt, kurz danach Jason Young wegen einer Schwalbe. Eine mutige
Entscheidung des Schiedsrichters. „Es war eine klare Schwalbe, deswegen
habe ich die Strafe gegen Young alleine verhängt, und nicht auch den
beteiligten Düsseldorfer rausgeschickt“, sagte Aumüller nach dem Spiel
zu Hockeyweb. „Es war ein peinlicher Pfiff des Schiedsrichters“, war
die Meinung von Chernomaz in der Pressekonferenz. „Wenn überhaupt, dann
hätte er beide rausschicken müssen“, so Chernomaz weiter.
Zwar überstanden die Lions das drei gegen fünf, aber bei vier gegen
fünf markierte Tore Vikingstad das 1:1. Mit diesem Spielstand ging es
ins Schlussdrittel, in dem Kreutzer und van Impe die DEG mit 3:1 in
Führung schossen. Dem Anschlusstreffer von Krzestan folgte eben die
beschriebene 56. Minute, in der Steve Kelly den Düsseldorfer Angreifer
mehr als überflüssig in die Bande schickte. Weder sich, seinen
Kollegen, noch dem Verein hat er damit geholfen. Im schlimmsten Fall
wird er nun nachträglich gesperrt. Beim nächsten Spiel der Lions gegen
Mannheim wird er auf jeden Fall fehlen, da er seine dritte
Disziplinarstrafe erhielt, die automatisch ein Spiel Sperre nach sich
zieht. (Frank Meinhardt)