„Jedes Team könnte da oben stehen“
Herberts, am vergangenen Sonntag fehlten euch nur 49 Sekunden, um die Tabellenspitze zu erreichen. Was ist das Erfolgsgeheimnis der Pinguine in diesem Jahr?
Das gibt es in diesem Sinne eigentlich nicht. Es hilft uns, dass wir eine sehr gute Atmosphäre innerhalb der Mannschaft und auch wieder im Umfeld des Clubs haben. Das Team ist bis auf ein paar Neuzugänge zusammen geblieben. Wenn man sich kennt, harmoniert man natürlich automatisch besser.
Ist man auf der anderen Seite dann nicht zu leicht auszurechnen?
Das würde ich nicht sagen, sonst wären wir ja nicht so weit oben in der Tabelle. Außerdem ändern wir ja auch unsere Taktik, spielen nicht immer das gleiche Eishockey. Sicher kennen die Gegner unsere Stärken und Schwächen, aber wir eben auch ihre. Und vielleicht nutzen wir das einfach besser.
Hättest du das bisherige Abschneiden so gut erwartet?
Nein, das hat, glaube ich, keiner. Die Liga ist in dieser Saison so unglaublich ausgeglichen, im Prinzip könnte jedes Team da oben stehen. Das macht es ja so spannend. Nehmen wir zum Beispiel München. Die beleben die Liga, es freut mich, dass sie sich mehr als etabliert haben.
Was macht die Liga so spannend und warum?
Die Ausgeglichenheit. Man sieht es ja nicht nur an der Tabelle. Die meisten Partien entscheiden sich nur mit einem oder zwei Toren Unterschied, viele Spiele erst in Overtime oder im Penaltyschießen. Aus unserer Sicht muss man sogar sagen, dass fast jedes Heimspiel im KönigPalast spannend war. Das freut die Fans. Wir haben derzeit rund 25 Prozent mehr Zuschauer, die meist alle zufrieden nach Hause gehen.
Warum ist die DEL so ausgeglichen?
Ich glaube das liegt daran, dass im Sommer viele Spieler auf dem Markt waren, dadurch hatten natürlich auch die Clubs mit einem vergleichsweise kleineren Etat die Möglichkeit, den einen oder anderen besseren Spieler unter Vertrag nehmen zu können.
Ein entscheidender Faktor ist, dass Krefeld von schweren Verletzungen verschont geblieben ist.
Absolut, das ist auch sehr wichtig. So können die Blöcke immer zusammen spielen. Jeder kennt seine Rolle im Team, keiner muss eine andere Rolle in einer anderen Reihe einnehmen und sich erst einspielen.
Eure erste Formation gehört zu den besten Reihen der Liga. Wird man von den Gegnern da besonders hart oder unfair angegangen?
Die anderen Teams gehen natürlich härter gegen uns vor, aber es war bislang noch nicht unfair. Wir wissen ja, was auf uns zukommt. Aber es kommt immer auf die Spielsituation an. Wir müssen dann halt schneller sein als der Gegner und die besseren Entscheidungen treffen.
Was können die Pinguine in diesem Jahr noch erreichen?
Zunächst einmal wollen wir kontinuierlich weiter punkten. Und dann eine gute Ausgangslage für die Play-offs haben. Es ist wichtig, dass wir keinen Einbruch erleben.
(Quelle: DEL)