„Jeder will der Beste und Lauteste sein!“
„Wir haben fünf Vereine in Bayern und jeder will der beste und lauteste sein“, weiß auch Katrin aus Ingolstadt. Am Wochenende stehen sich nun zum letzten Mal in der Vorrunde drei „weißblaue“ Fanlager gegenüber und für den ERCI heißt es sogar: Derbytime im Doppelpack.
„Als Spieler bekommst du die Stimmung vor allem vor dem Spiel mit, durch die ganzen Spruchbanner und Fangesänge“, beschreibt Stephan Daschner die „besondere Atmosphäre“ in der Saturn-Arena. Doch genau so müsse es sein, denn schließlich „geht es um die Ehre der Stadt und das zeigt man als Fan mit allem, was man zu bieten hat“, steht Fanclubbeauftragte Petra (40) hinter den Aktionen. Und während die Anhänger auf den Tribünen um den Derbysieg kämpfen, darf der gebürtige Ingolstädter Abwehrspieler seine Heimatstadt bereits in der dritten Saison auf dem Eis „verteidigen“.
Freund oder Feind?
Doch „auf dem Eis gibt es keine Freunde, erst danach wieder“, findet zumindest Noch-Augsburger Florian Kettemer, der schon als Kind gelernt hat, was Derbys bedeuten. Und bei all der Freundschaft unter den Spielern „lässt sich der eine oder andere Kollege dann doch zur Derby-Rivalität hinreißen“, gesteht auch der 22-jährige Stephan Daschner – eine Tatsache, die Ex-Panther Michael Bakos aktuell erfahren muss: „Der Kader in Ingolstadt ist zu 70 Prozent der gleiche wie im letzten Jahr, als ich noch dort spielte. Von daher bekomm ich schon mal einen Spruch ab, aber eher auf Spaßebene“, sieht der Straubinger Verteidiger seine Situation recht gelassen.
Überhaupt empfängt man zurzeit in Ingolstadt gerne die Niederbayern: „Straubing ist unser Lieblingsgegner“, freut sich Panther-Anhänger Daniel und Fankollegin Katrin weiß auch warum: „Seitdem die Tigers einen „neuen“ Torhüter haben, wissen wir, dass wir viel zu feiern haben – nämlich viele Tore“, zieht die 26-Jährige leicht hämisch über den ehemaligen ERCI-Goalie Dimitri Pätzold her.
Florian aus Straubing findet allerdings gar nichts Positives an den Auswärtsfahrten zu den „Schanzern“: „Das ist wirklich ein heißes Pflaster dort. Früher hatten wir ja noch den gemeinsamen Todfeind Regensburg, aber heute fahr ich gar nicht mehr gerne hin“, gibt der 18-Jährige zu. Ice Tiger Alexander Oblinger liebt dafür die „explosive“ Stimmung bei der bayerischen Konkurrenz umso mehr: „Ich mag es, auswärts ausgepfiffen zu werden – gerade in Ingolstadt, wo die Nürnberger Fans genauso laut sind wie das Heimpublikum.“ Dem Münchner Stürmer Martin Buchwieser ist es dagegen völlig „Wurscht“, wer als Derbygegner auf dem Programm steht.
Panther-Fan Katrin wird am Sonntag aber auf jeden Fall in in der Landeshauptstadt dabei sein: „Das Stadion ist einladend, nicht so riesig. Es erinnert mich immer an die alten Zeiten in der Jahnstraße“. Außerdem dürfe man sich das letzte Punktspiel einfach nicht entgehen lassen.
ERC Ingolstadt – Straubing Tigers: Freitag, 11.3., 19:30 Uhr
EHC München – ERC Ingolstadt: Sonntag, 13.3., 14:30 Uhr