Iserlohn eine Nummer zu stark
Zwei Tage nach dem ersten Heimsieg
der Saison gegen den Erzrivalen aus Frankfurt mussten die Kassel Huskies
im Testspiel gegen die Iserlohn Roosters die erste Niederlage der Saison
einstecken. In der temporeichen Partie waren die Gäste vom Seilersee
den Nordhessen zumeist überlegen und gingen am Ende mit einem verdienten
3:2-Sieg vom Eis.
Iserlohn nahm das Spiel von Beginn
an in die Hand, wirkte aggressiver und spritziger als die Gastgeber.
Dennoch konnten sich die 2625 Zuschauer in der Kasseler Eissporthalle
über gute Chancen auf beiden Seiten freuen. In der siebten Spielminute
bot Ex-Husky Christian Hommel den Eishockey-Begeisterten eine seiner
berühmten Show-Einlagen: Nach zweier Checks von Heinrich und Schlager
zeigte der gebürtige Iserlohner eine gewohnt gute Leistung im Faustkampf
und durfte im Anschluss – mit einer Matchstrafe ausgestattet – ausnahmsweise
neben seinen verletzten Kollegen auf der Pressebank Platz nehmen. Aus
der fünf-minütigen Überzahlsituation konnte Kassel aufgrund von Strafen
gegen Johnson und Holzmann kein Kapital schlagen. Vielmehr musste Goalie
Stephen Ritter zwei Mal gegen Michael Wolf retten. Ritter, der seine
erste Partie für die Schlittenhunde bestritt, erwies sich als bereit
für seine kommenden Aufgaben als Ersatzmann für Adam Hauser und zeigte
über die kompletten sechzig Minuten eine sehr gute Leistung. Neun Sekunden
vor Ende des ersten Abschnitts konnte Kassel überraschend mit 1:0 in
Führung gehen. Nach schönem Zusammenspiel von Bryan Schmidt und Alex
Leavitt gelang es Sean Tallaire Danny aus den Birken im Kasten der Roosters
auszuspielen und die Scheibe mit der Rückhand einzunetzen.
Kassel startete aktiver und aggressiver
ins zweite Drittel, verlor nach dem Ausgleichstreffer in der 29. Spielminute
durch Quinn Hancock aber wieder an Aufwind. Zumindest in Unterzahl agierten
die Huskies aber kontinuierlich überzeugend stark und ließen bei fünf
Überzahlsituationen für Iserlohn – dabei auch 1:58 Minuten in doppelter
Unterzahl – nur wenige Chancen zu. Die beste Einschussmöglichkeit
der Gäste hatte in der 20. Minute Michael Wolf, dessen mächtiger Schuss
aber unter dem Jubel der Fans in Ritters Fanghand verschwand.
Im letzten Spielabschnitt gelang es
den Roosters zunächst in der 43. Minute erneut durch Quinn in Überzahl
und dann in der 50. Minute durch Langwieders perfekt platzierten Schuss
über die linke Schulter des Kasseler Schlussmanns ihre spielerische
Überlegenheit auch in Tore umzuwandeln. Mit dem 3:1 für Iserlohn schwanden
Kraft und Wille der Gastgeber zusehends, auch, wenn die Kasseler nach
einem Alleingang von Neuzugang Derek Damon noch einmal auf 2:3 heran
kamen. Der Anschlusstreffer war bereits das vierte Saisontor im dritten
Spiel für Damon, der so auch zum bisher auffälligsten Neuzugang der
Nordhessen avancierte.
Das Kasseler Fazit nach dem dritten
Vorbereitungsspiel dürfte aber trotz der Niederlage weitgehend positiv
ausfallen. Zwar hapert es noch arg im Power Play, das laut Trainer Stéphane
Richer aber bisher auch noch nicht auf dem Trainingsplan stand, und
auch bei Egalité sieht man den Huskies an, dass die Saison noch jung
ist. Indessen konnten aber beide Torhüter bereits mit ihren Leistungen
überzeugen und auch das Unterzahlspiel klappt bereits erstaunlich gut.
Schon am Dienstag bietet sich aber
die nächste Gelegenheit die bereits geschaffenen Stärken weiter auszubauen
und die noch bestehenden Schwächen auszumerzen, da treten die Nordhessen
nämlich bei den Hannover Scorpions an; am kommenden Wochenende steht
dann der traditionelle Wurmberg Cup in Braunlage auf dem Programm.
Tore:
1:0 (19:51) Sean Tallaire (Alex Leavitt,
Bryan Schmidt)
1:1 (28:40) Quinn Hancock (Colin Danielsmeier)
1:2 (42:59) Quinn Hancock (Michael
Wolf, Robert Hock – 5:4)
1:3 (49:01) Stefan Langwieder (Daniel
Sparre, Steven Rupprich – 4:4)
Strafen: Kassel 20 + 10 Carciola, Iserlohn
10 + 5+ Matchstrafe Hommel
Foto und Fotostrecke: www.snapfactory