Irgendwann platzt der Knoten - Krefeld Pinguine vs Iserlohn Roosters 1:2

So hatte sich Verteidiger Daniel Kunce sein Comeback auf eigenem Eis und dazu noch sein 600. DEL-Match sicherlich nicht vorgestellt. Ein gellendes Pfeifkonzert der total enttäuschten Fans begleitete die Gastgeber nach Ertönen der Schlusssirene in die Kabine, während die rund 350 Iserlohner Schlachtenbummler in Sprechchören ihre Truppe feierten und deren Manager Karsten Mende im privaten Kreis grinste: „Da waren wir die Einäugigen.“
Dass die Krefelder hierbei die Blinden waren, bestätigte der ehemalige Nationalverteidiger nicht, aber es war ihm deutlich anzumerken, dass er mehr vom Spiel im generellen und von den Pinguinen im speziellen erwartet hatte. Drei Aktionen waren typisch für die ganze Spielauffassung und das Nervenkostüm der Gastgeber, deren Fans sich in hämischen und wütenden Sprechchören ergingen. In der 18. Minute spielte sich Jan Alinc in eine vielversprechende Position und bediente dann seinen Mitspieler mit einem Rückpass, statt selbst einmal draufzuhämmern. Elf Minuten später nimmt sich Daniel Kunce Jeremy Adduono zur Brust, ein in den letzten Spielen seltenes Bild. Schließlich wollte Ivo Jan, von Cheftrainer Jiri Ehrenberger beim Überzahlspiel als Blueliner eingesetzt, gut drei Minuten vor Schluss einen Konter fahren und „vergaß“ dabei vor lauter Nervosität die Scheibe.
Als Vorankündigung war auf dem Würfel des KönigPALAST ein Event von Udo Jürgens zu sehen. „Jetzt oder nie“ stand darauf. Irgendwie passt das für die kommenden Spiele der Pinguine. Die Fans wollen jedenfalls das Lokalderby am kommenden Freitag gegen die Kölner Haie boykottieren. Das kann jedoch kaum einer glauben. Denn fehlender Wille war dem Team des heute schlappen Kapitäns Ted Drury nicht vorzuwerfen. Irgendwann platzt der Knoten, und die Schwarz-Gelben knüpfen an die mitunter beeindruckenden Vorstellungen der Vorbereitungsphase an. Wundern würden das keinen.
Tore:
1:0 (5;20) Pavlikovsky (Martinovic)
1:1 (7;43) Sulkovsky (Karlsson)
1:2 (25;46) Roy (Furey, Hock)
Zuschauer: 3.237
Strafminuten: Krefeld 14, Iserlohn 20
Schiedsrichter: Piechaczek (Ottobrunn)