Intensive Auseinandersetzung - Ice Tigers vs Lions 2:3 n.P.
Zittersieg gegen Huskies
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Eine hart umkämpfte Partie erlebten die Zuschauer am Sonntagnachmittag zur
Kaffe und Kuchen Zeit in der Arena Nürnberger Versicherung. Die Nürnberg Ice
Tigers und die Frankfurt Lions lieferten sich im Kampf um die Playoff-Plätze
eine intensive Auseinandersetzung, an derem Ende es nach 60 Minuten wohl
gerechterweise 2:2-Unentschieden stand.
Die Löwen - unterstützt von 1000 Sonderzug-Fans - erwischten den besseren
Start und wirkten zunächst aktiver. Den Ice Tigers gelangen erst nach fünf
Minuten erste Befreiungsversuche. Döme und Davidson prüften Lions-Keeper
Gordon mit Distanzschüssen. Richtig aufregend wurde es erstmals als nach
Meinung der heimischen Zuschauer Martinec penaltywürdig gefoult würdig, aber
der insgesamt unsichere Schiedsrichter Langer entschied "nur" auf zwei
Minuten. Dennoch nutzte kurz darauf Petr Fical die entstandene 4:3-Überzahl.
Nach schöner Kombination über Beardsmore und Methot musste der Nationalspieler
vor dem Tor "nur" noch seine Kelle hinhalten, um seine Torflaute zu
beenden. Die Gäste kamen drei Minuten später zum Ausgleich. Boileau traf durch
Freund und Feind hindurch von der blauen Linie zum 1:1, Young hatte wohl noch
leicht abgefälscht. Die größten Möglichkeiten zur erneuten Führung
gab es in der 15. Minute, als die Ice Tigers 76 Sekunden lang bei doppelter
Überzahl aber zuwenig schossen.
Im zweiten Drittel hatten die Ice Tigers erneut 48 Sekunden lang die Gelegenheit
mit zwei Spielern mehr zu agieren. Erneut lief der Puck gut, aber der Abschluss
wurde nicht gesucht. Kurz darauf war es dann aber doch soweit, Rich Brennan traf
per Schlagschuss in Überzahl zum 2:1, als Steve Kelly dummerweise auf der
Strafbank saß. Der Neuzugang der Löwen provozierte undiszipliniert während
einer Spielunterbrechung und erwies seinem Team damit einen Bärendienst. Aber
wieder dauerte es keine drei Minuten, ehe den Gästen der Ausgleich gelang.
Strakhov traf gekonnt in Überzahl. Auch nach diesem Treffer waren die Löwen
gegen die nach einem Magen-Darm-Virus kräftemäßig stark geschwächten Ice
Tigers dominant. Ein kurzzeitiges doppeltes Überzahlspiel war aber ebenso
erfolglos wie Youngs Schuss an den Innenpfosten.
Der Schlussabschnitt war überschattet von der Angst beider Mannschaften durch
einen Pfiff des unberechenbaren Schiedsrichters das entscheidende Tor zu
kassieren. Schiedsrichter Langer hielt sich zwar nun etwas zurück, aber beide
Trainer waren sich nach der Partie einig, dass er "keinen guten Tag
hatte". Die besseren Gelegenheiten hatten dann aber wieder die Gastgeber.
Martinec (45.) und Leeb (54.) scheiterten am Pfosten. Den Gästen wäre dennoch
fast der Siegtreffer geglückt, als Langer in der 59. Minute Brennan umstritten
auf die Strafbank beorderte. Zweimal strich der Puck haarscharf an Nürnbergs
Gehäuse vorbei, aber es blieb beim gerechten Unentschieden. Den Zusatzpunkt
holten sich die Gäste dann relativ souverän. Strakhovs und Reichels Treffer
gegen Nürnbergs eingewechselten Lukas Lang reichten zum Sieg, weil alle
Nürnberger Schützen versagten.
Ebenfalls einig waren sich beide Trainer darin, ein "hochklassiges und
starkes Spiel" gesehen zu haben. "Beide haben ein Superspiel gezeigt,
nur der Schiedsrichter hatte nicht seinen besten Tag. Ich sage es der Presse,
wenn meine Mannschaft nicht gut spielt, also darf ich das auch sagen", so
Lions-Coach Rich Chernomaz, der noch nach der Pressekonferenz zusammen mit
Benoit Laporte über die vielen Fehlentscheidungen diskutierte. Der Atem stockte
den Lions-Verantwortlichen im letzten Drittel, als Ian Gordon nach einem
Zusammenprall mit einem Mitspieler kurzzeitig regungslos am Boden lag. Es wäre
ja auch zu fatal sollte sich wenige Tage nach Vergabe der letzten Lizenz an
Chris Bright der Torhüter verletzen.
Auch Nürnbergs Coach fand es schon komisch. "wenn über die Hälfte des
Spiels mit den special teams gespielt werden muss". "Wir haben zwei
harte Mannschaften gesehen, die beide unbedingt gewinnen wollten, das war
richtiges Eishockey", so Laporte nach der Partie. Angesichts des derzeit
harten Programms bleibt den Ice Tigers momentan keine Zeit zum Regenieren.
Insgesamt 15 Spieler sind von dem Magen-Darm-Virus betroffen, Christian Laflamme
erwischte es erst in der letzten Nacht, trotzdem biss der eisenharte Verteidiger
auf die Zähne. Ebenso Stefan Schauer, der als einer der konditionsstärksten
Spieler gilt, aber schon während des Spiels mit den Kräften am Ende war.
Tore:
1:0 (10.21) Fical (Beardsmore, Methot) 4:3
1:1 (13.19) Young (Boileau, Kelly)
2:1 (26.15) Brennan (Döme, Davidson)
2:2 (29.05) Strakhov (Gosselin, Bouchard) 5:4
2:3 (60.00) Strakov
Strafen: Nürnberg 30 min. - Frankfurt 36 min. plus 10 min. Gosselin und Patrick
Schiedsrichter: Langer
Zuschauer: 5423