Ingolstadt vor dem Aus - 1:6 gegen Köln

Formschwankungen gehören in dieser Saison zum ERC Ingolstadt, wie Hormonausbrüche in der Frühlingssonne. Entweder spielt man den Gegner schwindelig, kontert vor allem auswärts clever oder man versinkt im Nichts und spendet freizügig Aufbauhilfe. Die Gäste aus Köln vor diesem ersten
Pre Play Off Spiel mit bekannter Auswärtsschwäche, die ihnen gestern wohl genommen wurde.
Das erste Drittel erinnerte eher an ein Vorbereitungsspiel, als an ein kampfbetontes Play Off Spiel. Ingolstadt mit deutlich mehr Puckbesitz, Norm Maracle aber selten gefordert. Ivan Ciernik dem ersten Treffer noch am nächsten, sein Schuss landete nur am Pfosten (3.).
In Überzahl begannen die Gastgeber den zweiten Durchgang, nach nur 18 Sekunden hatte Jakub Ficenec freie Schussbahn, passte klug auf Rick Girard, der nur noch einschieben musste. Was oft als Initialzündung durchgeht oder zumindest für Selbstvertrauen sorgt, entpuppte sich diesmal als Scheinzustand. Eine Folge von individuellen Fehlern in der Pantherabwehr lud die Haie zum Toreschießen ein, so baut man einen Gegner auf. Michael Bakos vertändelt hinter dem Tor, Ciernik nutzt das eiskalt aus. Joe Motzko verliert in Überzahl den Puck an Bryan Adams, dieser lässt Pätzold keine Chance. Noch in derselben Überzahlsituation verliert Prestin Ryan leichtfertig den Puck und Jason Jaspers sagt danke. Ingolstadt auch in der Folge wie von der Rolle, Christoph Melischko mit dem 1:4, weil wieder kollektiver Tiefschlaf bei den Panthern herrschte. Lediglich Joe Motzko ließ ab und an erkennen, dass er gewillt war, sein Versuch kurz vor der Drittelpause nicht von Erfolg gekrönt.
Jegliche Hoffnungen des ERC, das man zumindest das Spiel wieder spannender gestalten könne, wurden spätestens mit der fünf plus Spieldauer Strafe gegen Stephan Daschner gebremst. Zwar konnte Köln diese Situation nicht nutzen, da man aber einige Möglichkeiten hatte, im Powerplay den Vorsprung auszubauen, erhöhte Daniel Rudlstätt auf 1:5 und Christoph Ullmann gelang das sechste Tor der Gäste bei 4 gegen 4. Die Panther wohl auf dem Eis und anwesend, das einzigste was in den letzten 20 Minuten im Tor landete, war Tyler Bouck nach einem misslungenen Zuspiel von Carl Corazzini(58.).
In dieser Form dürfte Ingolstadt der Einzug ins Viertelfinale kaum gelingen. Sieht man die Schwankungen des Teams als einziges positives Zeichen an diesem Abend, dann besteht doch noch Hoffnung. Nur den Gegner so zu motivieren, dürfte die falsche Taktik gewesen sein. ( DM )
Tore:
1 : 0 Rick Girard (20:18 / PP1)
1 : 1 Ivan Ciernik (22:58)
1 : 2 Bryan Adams (30:44/ SH1)
1 : 3 Jason Jaspers (31:16/ SH1)
1 : 4 Christoph Melischko (36:36)
1 : 5 Daniel Rudslätt (51:07 / PP1)
1 : 6 Christoph Ullmann (59:27)
Strafen: ING 15min + SD Daschner - KEC 14min
Zuschauer: 2315
Schiedsrichter: Martin Reichert/ Rick Looker