Ingolstadt verliert gegen Mannheim Spiel und Tabellenführung

Eigentlich waren es ja zwei Spiele, welche die 4300 Zuschauer am
Donnerstagabend in der Saturn-Arena zu sehen bekamen: Eine erste
Halbzeit (bis zur 33.Minute) mit erschreckend schwachen Panthern und
eine zweite, in der die Hausherren wieder ihre Normalform zeigten.
Ingolstadt – ohne Ast (Magen-Darmgrippe), aber dafür mit Neuzugang
Tutschek - bot zu Beginn alle Untugenden, die man von den Panthern
lange nicht mehr gewohnt war: Schlechtes Powerplay – kein einziges Tor
fiel in numerischer Überlegenheit -, Unkonzentriertheiten in Abwehr und
Angriff. So oft wie gestern haben die Panther wohl selten am leeren Tor
vorbeigeschossen. Aushilfstrainer Bartman bemängelte dann auch, dass
seine Mannen teilweise nicht konzentriert und einfach genug
gespielt hätten.
Auch die Erkrankung von Ron Kennedy machte sich bei den Panthern
bemerkbar. Bartman: „Der Schock ist bei den Spielern immer noch da.
Zwar haben wir in der Kabine versucht, nicht daran zu denken und uns
auf das Spiel zu konzentrieren, aber das ist nicht so einfach.“
Die Adler aus Mannheim nutzten mit ihrer routinierten Mannschaft
natürlich die Schwächen der Hausherren weidlich aus und führten nach 27
Minuten mit 3:0. Doch dann erwachte, warum auch immer, bei Ingolstadt
plötzlich der Kampfgeist und man sah wieder alte Tugenden. Ihr bester
Mann, Jakub Ficenec, erzielt den Anschluss und das Spiel war wieder
offen. Hätten die Stürmer besser getroffen und die Schwächen der
Adlerabwehr konsequent ausgenutzt – ihr neuer Torwart Pelletier wusste
öfter nicht so ganz genau, wo die Scheibe gerade war -, wer weiß, wie
die Begegnung geendet hätte. Doch so gelang nur noch eine
Resultatsverbesserung, aber die drei Punkte waren weg.
Gehörigen Anteil an der Niederlage hatte auch Schiedsrichter Looker,
der sich alle Mühe gab, seinem zweifelhaften Ruf gerecht zu werden.
Einerseits ließ er das Spiel laufen und übersah großzügig Vergehen wie
Halten, Haken und diverse Stockfouls, auf der anderen Seite pfiff er
die harmlosesten Berührungen ab.
So mussten die Ingolstädter nach langen Wochen wieder die
Tabellenführung an Mannheim abgeben, was Gästetrainer Poss natürlich
sehr freute. Aber vielleicht fühlen sich die Panther in der
Verfolgerrolle wohler als in der des Gejagten, der in jedem Spiel von
der Meute besonders gehetzt wird.
Greg Poss gab nach dem Spiel auf die Frage, ob es in Mannheim
angesichts der üppigen Sponsorengelder nicht wie im Paradies sei, einen
interessanten Vergleich zum Besten: „Auch die schönste Wiese muss
gehegt und gepflegt werden. Wer sie nicht ständig mäht, hat bald keine
Freude mehr daran.“ Will sagen: Die Tabellenführung der Adler ist ihnen
nicht in den Schoß gefallen, sondern hart erarbeitet. Man denke nur an
das intensive Sommertraining. Recht hat er!
Tore:
0:1 (10:26) Forbes (Robinson
0:2 (24:27) Methot (Jaspers, Corbet)
0:3 (26:30) Arendt (Sloan)
1:3 (32:13) Ficenec (Slavetinsky,Barta)
2:3 (56:40) Tory (Tripp, Tkaczuk)
Zuschauer: 4314
Schiedsrichter: Looker
Strafen: Ingolstadt 12 Mannheim 16