Ingolstadt sichert zweiten Platz mit Heimsieg gegen Bietigheim Pflichtaufgabe mit Mühe erfüllt

Justin Feser erzielte das Siegtor zum 3:2 für den ERC Ingolstadt. (Foto: dpa/picture alliance/Eibner-Pressefoto)Justin Feser erzielte das Siegtor zum 3:2 für den ERC Ingolstadt. (Foto: dpa/picture alliance/Eibner-Pressefoto)
Lesedauer: ca. 3 Minuten

Lange Zeit sah es so, als ob den ERC-Verteidigern Maury Edwards und Colton Jobke Ihr jeweils 400. DEL-Spiel bis auf das Erreichen dieses persönlichen Meilensteins kaum in Erinnerung bleiben würde: Im ersten Drittel kontrollierten die Schanzer weitgehend das Spiel, waren optisch überlegen und erarbeiteten sich auch einige Gelegenheiten. Erste Highlights setzte die Kreativformation Mirko Höfflin, Wayne Simpson und Charles Bertrandt. Bietigheim brachte in der Offensive wenig zustande und so war das Führungstor für die Oberbayern eine logische Folge: Jerome Flaake nahm einen langen Pass aus der eigenen Abwehr auf, setzte sich energisch auf dem linken Flügel und passte die Scheibe vor das Tor der Gäste, wo Louis Brune völlig frei stand und aus kurzer Distanz einschoss.

Danach schienen die Panther auf einen souveränen Heimsieg zuzusteuern – doch irgendwie vergaßen sie das Toreschießen, waren teilweise zu verspielt und zu umständlich in ihren Offensivaktionen.

So konnten sich die Steelers quasi aus dem Nichts wieder ins Spiel bringen. Mit einem harmlos aussehenden Schuss durch den Verkehr vor ERC-Torwart Michael Garteig trafen sie zum Ausgleich. Danach entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel ohne die ganz großen Höhepunkte. Lediglich in zwei Überzahlsituationen konnten die Panther etwas Druck erzeugen.

In den Schlussabschnitt starteten die Hausherren mit Elan, wurden aber nach vier Minuten kalt erwischt durch den Führungstreffer von Michael Kervänen für die Gäste, die kurz darauf sogar fast das dritte Tor nachgelegt hätten. In der Folge übernahm Ingolstadt wieder die Initiative und erarbeite sich einige gute Gelegenheiten, etwa durch Mirko Höfflin, der freistehend über das Tor zielte. Danach erhöhten die Panther nochmals den Druck und kamen im Minutentakt zu guten Chancen. Mit vereinten Kräften und etwas Glück verteidigten die Gäste zunächst den knappen Vorsprung.

In der Schlussphase, als ERCI-Coach Mark French mit vier Stürmern spielen ließ und bereits über den Extra-Angereifer nachdachte, drehten die Gastgeber in 53 Sekunden das Spiel: Erst setzte Mirko Höfflin Wayne Simpson ein, der mit einem trockenen Handgelenkschuss erfolgreich war, dann setzte sich Daniel Pietta energisch auf dem rechten Flügel durch und bediente Justin Feser so, dass dieser aus kurzer Distanz einschießen konnte. Bietigheim nahm kurz vor Ende seinen Torhüter Sami Aittokallio vom Eis und hatte auch noch eine Riesenchance, konnte aber den Ausgleich nicht mehr erzwingen.

Gäste-Coach Pekka Kangasalusta sagte nach dem Spiel: „Wir haben solide gespielt, mit guter Struktur – ich habe trotz der Niederlage viele gute Dinge gesehen. Enttäuschend fand ich aber, dass wir bei unserer 2:1-Führung zu passiv gespielt haben und in den letzten zehn Minuten zu viele Scheiben hergegeben haben.“ ERCI-Coach Mark French, der nach dem Spiel von den Fans mit Sprechchören gefeiert wurde, sagte: „Wir hatten viel Zeit in deren Zone verbracht, aber wir mussten zu oft über außen spielen, denn Bietigheim verteidigt sein eigenes Tor sehr gut und sehr kompakt. Sie bauen eine echte Mauer um das Zentrum und es ist uns nur am Anfang gut gelungen, das zu umgehen. In vielen Situationen müssen wir einfacher spielen, den Abpraller suchen. Es ist aber eine Qualität dieser Mannschaft, dass sie trotzdem diese drei Punkte geholt – in dieser Phase der Saison ist das sehr wichtig.“

Durch den Sieg ist Ingolstadt und die Niederlagen Straubings und Mannheims ist den Schanzern der zweite Platz in der Tabelle fast nicht mehr zu nehmen. Damit hat sich der ERC so gut wie sicher für die Champions Hockey League qualifiziert – und erstmals in seiner DEL-Ära die 100-Punkte-Marke geknackt.

So gesehen war das Jubiläumsspiel für "Jobber" und Maury Edwards doch ein ganz besonderes.

ERC Ingolstadt – Bietigheim Steelers

1:0 Louis Brune (Jerome Flaake, Ty Ronning) 15:47
1:1 Chris Wilkie (Matt Maione, CJ Stretch) 21:14
1:2 Michael Kervänen (Benjamin Zientek) 43:14
2:2 Wayne Simpson (Mirko Höfflin) 57:10
3:2 Justin Feser (Tye McGinn, Daniel Pietta) 58:03

Strafminuten: ERC Ingolstadt 0, Bietigheim Steelers 6
Zuschauer: 3442


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