Ingolstadt setzt erstes Ausrufezeichen

Es war das erwartet spannende Spiel am Freitagabend vor über 4000 Zuschauern. Ingolstadts neuer Coach Bob Manno musste aus immerhin 17 neuen Spielern ein Team formen, das sich gegen den amtierenden
Vize-Meister aus Düsseldorf bewähren sollte. Die Metro Stars haben sich nur punktuell verstärkt, ein Jean Sebastien Aubin als neuer Torwart, Patrick Traverse oder Craig Mac Donald sind allerdings erfahren genug, ein Match auch alleine entscheiden zu können.
Die ersten zehn Minuten gehörten den Gästen, Ingolstadt kam nicht ins Spiel und hatte alle Schläger voll zu tun, den Puck aus dem eigenen Drittel zu befördern. Vereinzelte Konter sorgten zu selten für Entlastung.
Die Gästeführung kurz vor Drittelende dann auch nicht unverdient, Craig MacDonald konnte in Überzahl abstauben und ließ Dimitri Pätzold keine Chance. Auch im zweiten Durchgang brauchte der ERC einige Minuten, um Akzente zu setzen. Jakub Ficenec scheiterte mit einem Schuss von der blauen Linie und Vince Bellissimo traf nur den Pfosten. Auf Düsseldorfer Seite hätte Brandon Reid in der 32. Minute erhöhen können, eine Drehung zu viel vorm Tor und der Winkel war zu spitz. Keine drei Zeigerumdrehungen später traf der sehr gut agierende Matt Hussey zunächst auch nur das Aluminium, eher er im Nachsetzen zum viel umjubelten Ausgleich traf. Anschließend mussten die Panther in Unterzahl agieren, sie zeigten aber ein hervorragendes Penaltykilling. Dadurch ermutigt und immer besser ins Spiel findend konnte Bob Wren kurz vorm zweiten Pausentee die 2:1 Führung erzielen.
Den besseren Start ins letzte Drittel hatten erneut die Gäste, eine Unsicherheit in der Abwehr der Ingolstädter konnte Brandon Reid zum Ausgleich nutzen. Nur diesmal kam der ERC gleich zurück, Prestin Ryan und Thomas Greilinger konnten Aubin noch nicht überwinden. Die wohl spielentscheidende Szene dann
zehn Minuten vor Ende: Bei eigener Überzahl rutschte der Puck einem Düsseldorfer im Abwehrdrittel über den Schläger, Pat Kavanagh stand goldrichtig und alleine vor Aubin, dem der Puck durch die Schoner ins Tor rutschte. Ab jetzt lief bei den Panthern fast alles und der Kampfeswille der Düsseldorfer schien gebrochen. Noch während derselben Strafzeit hätte Vince Bellissimo einen weiteren Treffer erzielen können. Dies gelang kurz drauf Thomas Greilinger, der am linken Pfosten stehend den Puck an den Schlittschuh von Aubin schoss, von wo aus er ins Tor flog. Den sicherlich etwas zu hohen, aber nicht unverdienten Endstand zum 5:2 markierte Tyler Bouck Sekunden vor der Schluss-Sirene.
Das Duell der Torleute konnte Dimitri Pätzold heute für sich entscheiden, er wirkte sicherer und vereitelte einige hundertprozentige Chancen, was ihm auch ein Lob des Trainers einbrachte. Aubin zeigte auch seine Erfahrung, einige kleine Fehler sind ihm dennoch anzulasten. Düsseldorfs Coach Harold Kreis lobte die Kampfbereitschaft des ERC, bemängelte aber das Nachlassen seiner Mannschaft ab dem zweiten Drittel.
Einem nervösem Beginn folgte eine deutliche Steigerung der Heimmannschaft, die ihr Potenzial vom Papier her phasenweise auch auf dem Eis umsetzen konnte. So konnte man mit viel Einsatz und Engagement die ersten Punkte einfahren und den Schwung aus der Vorbereitung mitnehmen. (DM)
Tore:
0 : 1 Craig MacDonald (17:47min / PP1)
1 : 1 Matt Hussey (35:10min)
2 : 1 Bob Wren ( 39:06min)
2 : 2 Brandon Reid (41:20min)
3 : 2 Pat Kavanagh (50:53min / SH1)
4 : 2 Thomas Greilinger ( 52:58min)
5 : 2 Tyler Bouck ( 59:11min)
Zuschauer: 4017
Schiedsrichter: Daniel Piechaczek