Ingolstadt schwächelt weiter - 1:2 gegen Hamburg
Das Vorbereitungsprogramm des ERC IngolstadtIdeenlos, kraftlos und disziplinlos, so präsentierten sich
die Panther aus Ingolstadt auch in ihrem Heimspiel gegen die Hamburg Freezers.
Dabei waren die Gäste aus dem hohen Norden keineswegs eine Übermannschaft. Sie
bedienten sich jedoch des gleichen erfolgreichen Konzeptes wie ihre
„Konzern-Kollegen“ aus Berlin vor fünf Tagen: Gestützt auf einen sicheren
Torwart (Cechmanek zeigte eine überragende Leistung) und eine stabile,
disziplinierte Abwehr, wurden die Panther mit schnellen Kontern in Verlegenheit
gebracht.
Und wenn sich das Heimteam dann noch durch dumme Fouls
(Seidenberg musste nach einem brutalen Check von hinten vorzeitig zum Duschen)
und andere Undiszipliniertheiten (Sutton ist nach seiner 3. Zehnminutenstrafe
im nächsten Spiel ebenfalls gesperrt) selbst schwächt, ist das Spiel schnell
verloren.
Panther-Coach Kennedy war über die vielen Strafen seiner
Mannen ziemlich erbost: „Wir müssen einfach disziplinierter spielen. Ich muss
mit Seidenberg und Sutton ein ernstes Wort reden und sie werden es auch am
Geldbeutel spüren.“
Als weiteren Grund für die Niederlage nannte Kennedy das
schlechte Spiel nach vorne. „Unser Offensivspiel läuft zur Zeit nicht richtig.
Wir überlegen zu viel, anstatt einfacher zu spielen.“
Bezeichnend dafür ist die Tatsache, dass der einzige Treffer
der Panther ausgerechnet in Unterzahl gelang. Die Freezers waren sich ihrer
Sache wohl zu sicher, als sich Valicevic im Powerplay der Gäste die Scheibe
schnappte und mit einem schönen Alleingang die Führung erzielte. Doch nicht
einmal 60 Sekunden später gelang den Hamburgern, immer noch in Überzahl, dann
der Ausgleich. Marc Beaucage nützte eine Unaufmerksamkeit der Ingolstädter
Abwehr zum 1:1. Und noch im zweiten Drittel stellte Jeff Ulmer – die Panther
befanden sich wieder einmal im Kollektivschlaf – das Endergebnis sicher. Alles
Anrennen der Hausherren, die diesmal von den 4500 Zuschauern vorbildlich
unterstützt wurden, war vergeblich.
Vor wenigen Wochen noch führten die Panther die DEL-Tabelle
mit 10 Punkten Vorsprung an, nun sind sie die Führung wohl bald los. Nur noch
das bessere Torverhältnis trennt sie vom Zweiten aus Berlin. Die Gründe liegen
nicht nur in den spielerischen Schwächen, die die Panther zur Zeit an den Tag
legen, sondern vor allem auch in der mangelnden Disziplin. Es vergeht kaum mehr
ein Spiel, in dem nicht ein Ingolstädter vorzeitig das Eis verlassen muss.
Dadurch wird die, durch Verletzungen ohnehin schon recht dünne Spielerdecke
weiter geschwächt, und die Panther können kaum mehr mit vier Reihen antreten.
Trainer Kennedy sollte seinen Cracks einmal ordentlich ins Gewissen reden,
damit man bald wieder die alten, erfolgreichen Panther zu sehen bekommt.
Tore:
1:0 (23:17)
Valicevic
1:1 (24:15)
Beaucage (Fortier)
1:2 (38:28)
Ulmer (Barta)
Zuschauer: 4529
Schiedsrichter: Willi Schimm
Strafen: Ingolstadt
47 Hamburg 22