Ingolstadt: Panther gehen mit Optimismus in die neue Saison
Das Vorbereitungsprogramm des ERC IngolstadtGut eine Woche nach dem Trainingsauftakt stand auch für Ingolstadts Panther der erste ernsthafte Test auf dem Plan. Es ging zum ambitionierten Zweitligisten EHC nach München, mit dem man durch eine Kooperation verbunden ist. Wie sehr diese Zusammenarbeit manchmal auch verwirren kann, zeigt ein Blick in den Spielberichtsbogen. Dort war Verteidiger Sebastian Schwarz sowohl bei den Münchnern, als auch bei den Ingolstädtern im Team aufgeführt. Des Rätsels Lösung: „Eine Stunde vor dem Spiel riefen mich die Münchner an und baten um die Abstellung eines Verteidigers,“ erklärte Ingolstadts sportlicher Leiter Stefan Wagner. „Deshalb ließen wir Schwarz beim EHC spielen. Er besitzt ja ohnehin eine Förderlizenz für die Münchner.“
Neben dem Ex- Landshuter Verteidiger fehlten bei den Panthern noch die Stürmer Felix Schütz, Yorick Treille und Matt Higgins aus den unterschiedlichsten Gründen. Während Treille wegen eines Trauerfalls in seine französische Heimat flog und bereits morgen wieder zurück erwartet wird, sind bei den beiden anderen die Probleme wesentlich komplizierter. „Felix Schütz hat im Moment den Kopf nicht frei,“ sagt Wagner. „deshalb wurde er von uns in München nicht eingesetzt.“ Kein Wunder: Schließlich erhielt der 19-jährige Stürmer ein Angebot der Buffalo Sabres aus der NHL. Nur leider besitzt Schütz gleichzeitig einen gültigen Vertrag bei den Panthern. „Buffalo hält sich augenscheinlich nicht an das NHL-Agreement, dass Mitte August kein Spieler mehr aus Europa verpflichtet werden darf. Hier herrscht noch großer Klärungsbedarf.“ Stefan Wagner ist über den Weggang des hoffnungsvollen Stürmers auch deshalb nicht sehr erbaut, „weil man am 10. August keinen jungen deutschen Spieler von ähnlicher Klasse mehr bekommt.“
Dagegen plagt sich Matt Higgins bereits seit Monaten mit starken Schulterschmerzen herum. Zurzeit befindet er sich bei einem Rückenspezialisten in Florida. An ein Training in Ingolstadt ist vorerst nicht zu denken. Nun ist die Geduld der sportlichen Leitung bald erschöpft: „Wir setzen ihm jetzt eine Deadline. Sollte Higgins dann nicht fit sein, müssen wir uns anderweitig umsehen.“
Das Vorbereitungsspiel gegen den starken EHC München gewannen die Panther übrigens mit 2:1. Kapitän Glen Goodall und Doug Ast erzielten die beiden Treffer.
Trainer Ron Kennedy, der sich von seiner Krankheit wieder gut erholt hat („die Pause hat mir gut getan. Nun bin ich wieder fit“), zeigte sich mit seinem Team sehr zufrieden: „Wir waren deutlich überlegen, wenn wir auch die letzte Konsequenz vermissen ließen.“ Manager Wagner äußerte sich ähnlich: „Die Begegnung erinnerte an das Fußballspiel Burghausen gegen Bayern. Wir haben gute Individualisten in der Mannschaft, die bereits positive Ansätze zeigten.“
Im Vergleich zur letzten Saison hat die Mannschaft der Panther laut Wagner „an Charakter gewonnen. Die neuen Spieler wurden schnell integriert, sodass ich optimistisch in die neue Spielzeit gehe.“
Ron Kennedy lieferte schließlich, angesprochen auf den Leistungsabfall der Panther gegen Saisonende, der sich in den vergangenen Jahren regelmäßig wiederholte, das Bonmot des Abends: „Jeder Trainer versucht natürlich, den Saisonaufbau so zu steuern, dass das Team am Ende die Höchstform hat. Doch leider kann man das, bedingt durch Verletzungen und andere Faktoren, nicht immer so genau steuern. Wenn ich es könnte, wäre ich schon längst ein reicher Mann.“