Ingolstadt missglückt Arena-Premiere
Das Vorbereitungsprogramm des ERC IngolstadtLeichtfertig verspielte der ERC Ingolstadt am "Tag der deutschen Einheit" einen erfolgreichen Einstand in der neuen Saturn-Arena, die ab sofort das Domizil der Panther bildet. Mit 3:4 (3:1, 0:0, 0:2, 0:1) mussten sich die Kennedy-Schützlinge bei der Premiere vor 4.681 Besuchern im ausverkauftem Haus noch den Kassel Huskies nach Penaltyschießen beugen, obwohl sie mit einer 3:1-Führung in das letzte Drittel gegangen waren.
Verteidiger Phil von Stefenelli brachte es nach der Partie auf den Punkt: "Man kann zuhause nicht so verlieren, wenn man schon zwei Tore Vorsprung hat. Ein Punkt ist ziemlich enttäuschend. Dabei waren wir am Anfang sehr gut und im Rhythmus."
In der Tat lief im ersten Abschnitt der Puck bei den Ingolstädtern sehr gut, der Spielfluss wurde aber immer wieder durch Strafzeiten auf beiden Seiten gestoppt. Aus diesen Überzahlsituationen resultierten auch die ersten vier Treffer. Phil von Stefenelli hatte bereits in der vierten Minute bei einer 5:3-Situation mit einem Schlagschuss Erfolg. Es dauerte bis zur 16. Minute, bis Paul Brosseau den Ausgleich erzielte. Ein Doppelschlag von Doug Ast, der wiederum bei 5:3-Überzahl schön vor dem Tor stand, und Sam Groleau in der 19. Minute brachte den heimischen ERC mit 3:1 in Front. Gästetrainer Axel Kammerer ärgerte sich über diese Undiszipliniertheiten in seinem Team: "Das waren sehr dumme Strafzeiten und das ist nicht zu entschuldigen."
Das zweite Drittel verlief recht unspektakulär, war relativ ausgeglichen und brachte keinen weiteren Treffer. Die Kassel Huskies hatten dann in den letzten zwanzig Minuten etwas dagegen, dass die Partie so weiter dahinplätscherte. Ted Drury (43.) stand goldrichtig, um am kurzen Pfosten ein Brosseau-Zuspiel aufzunehmen und eiskalt zu vollstrecken. ERC-Coach Ron Kennedy bezeichnete diesen Gegentreffer nachher als einen "wichtigen Punkt des Spiels." Drurys Beispiel folgte dann in der 56. Minute auch der fleißige Matthias Trattnig, der eine Lücke in der Ingolstädter Hintermannschaft, um Phil von Stefenelli gnadenlos bestrafte und zum 3:3 einschoss.
Die Entscheidung musste schließlich das Penaltyschießen bringen. Nachdem zuvor Sean Taillaire und Mikael Wahlberg auf beiden Seiten je einmal getroffen hatten, besorgte Stephane Robitaille den entscheidenden Treffer, der Kassel den Zusatzpunkt bescherte.
Darüber durfte sich Axel Kammerer, der den Sieg aber auch als glücklich bezeichnete, freuen: "Wir haben im letzten Drittel eine unheimliche Moral gezeigt und unheimlich gekämpft." Ron Kennedy trauerte auf der Gegenseite den verloren gegangenen zwei Punkten doch etwas hinterher und haderte: "Das war typisch für uns, wir haben das Spiel nicht vorzeitig entschieden."
Auf Seiten der Gastgeber, die weiterhin die rote Laterne in der DEL bilden, vermochte die Niederlage ansonsten nicht die Freude über die neue Halle trüben. Stefan Wagner meinte: "Ein sehr interessanter Tag geht zu Ende. Wir sind sehr froh, endlich hier sein zu können und eine DEL-taugliche Halle zu haben." Na also, willkommen in der Saturn-Arena, dort wo in vier Tagen beim nächsten Heimspiel gegen Freiburg nur noch ein Sieg zählen kann! fc