Ingolstadt kämpft sich zurückIngolstadt – Berlin 4:1
Lediglich 2880 Zuschauer, darunter rund zweihundert aus der Hauptstadt, setzten Hoffnungen in ihr Team, das mit dem Rücken zur Band stand. Wie schon vergangenen Freitag hatten die Panther ein leichtes, optisches Übergewicht, konnten ihre Möglichkeiten aber noch nicht verwerten. Berlin bissiger, präsenter und mit Kontern immer gefährlich. Daher die Führung der Gäste nicht unbedingt überraschend, Mads Christensen hämmerte den Puck über den Innenpfosten ins Tor (17.)
Dieser Rückstand schien eine Initialzündung für die Panther zu sein, noch eine Schippe drauf zu legen. Und dieser Kampfgeist wurde nun auch endlich belohnt, Ziga Jeglic setzt erfolgreich nach und nur 32 Sekunden später umkurvt John Laliberte das Berliner Tor, tunnelt Rob Zepp und dreht damit dieses Duell mit dem 2:1 für Ingolstadt.
Der Play-off-Schalter schien nun endlich gefunden und umgelegt beim ERC, keine halbe Minute dauerte es im Mittelabschnitt, ehe Michel Periard auf 3:1 erhöhte. Wie unter Strom, endlich auch körperbetont und frech zeigten die Panther ein Eishockey, das in den vergangenen Wochen und Monaten leider zu selten zu sehen war. Erst eine Strafe gegen Jared Ross (27.) konnte den Belagerungsring um Rob Zepp sprengen, ein vierter oder fünfter Treffer für die Oberbayern lag deutlich in der Luft. Berlin schaffte es lediglich in Überzahlsituationen, für Entlastung und Gefahr vor dem Kasten von Timo Pielmeier zu sorgen. Der zum „Rookie des Jahres“ gewählte Schlussmann der Panther erwischte aber erneut einen guten Tag und war auch im direkten 1:1-Duell gegen Florian Busch letzter Sieger (34.).
Der Schlussabschnitt entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch. Travis Turnbull hatte in Überzahl das 4:1 auf dem Schläger (43.), Andre Rankel oder auch Barry Tallackson scheiterten an Pielmeier. Die Uhr tickte gnadenlos gegen die Eisbären, Mark Bell verzog kurz vor Ende nur knapp. So setzte Travis Turnbull acht Sekunden vor der Schlusssirene mit dem 4:1 ins leere Berliner Tor einem beherzten Auftritt der Panther ein glückliches Ende. Für das entscheidende, dritte Duell am Freitag prognostizierte Berlins Trainer Jeff Tomlinson: „Wir werden kämpfen, als ob es kein Morgen gäbe.“
Tore:
0:1 (16:33) Christensen (Mulock, Sharrow)
1:1 (18:30) Jeglic (Greilinger)
2:1 (19:02) Laliberte (Turnbull, Hahn)
3:1 (20:30) Périard (Turnbull, Hahn)
4:1 (59:52) Turnbull (Laliberte/ENG)
Strafen: Ingolstadt 10, Berlin 2
Schiedsrichter: Brill / Brüggemann
Zuschauer: 2880