Ingolstadt gewinnt Duell der Panther und erobert Tabellenführung zurück

14.30 Uhr ist eine ungewöhnliche Zeit zum Eishockeyspielen, und das war manchen Spielern am Sonntag in Ingolstadt auch deutlich anzumerken. Besonders in den ersten beiden Abschnitten häuften sich Unkonzentriertheiten und technische Fehler in ungewohntem Maße. Nachdem die einheimischen Panther auch noch auf vier wichtige Spieler (Mann, Keller, Goodall, Bakos) verzichten mussten und nur mit drei Reihen antreten konnten, waren die Voraussetzungen für das Derby nicht die besten.
Kein Wunder, dass im ersten Dritte auch recht wenig passierte: Die braven Schwaben mühten sich redlich, aber ihre technischen Möglichkeiten sind nun einmal beschränkt. Sie spielten in etwa so, wie es ihr 12. Tabellenplatz erwarten ließ. Die Heimmannschaft enttäuschte ihre Fans vor ausverkauftem Haus und bot ein ziemlich planloses Angriffsspiel. Erst in der letzten Minute hatten Ingolstadts Anhänger Grund zum Jubel: John Tripp konnte Augsburgs besten Mann, Goalie Wanhainen, erstmals überwinden.
Im zweiten Drittel wurde es ein wenig lebhafter: Augsburg durfte ausgiebig Powerplay üben- das haben sie auch bitter nötig! – und traf schließlich gegen drei Ingolstädter zum 1:1. Und dass Ingolstadt das Überzahlspiel beherrscht, konnte das Team in der 36. und in der 51. Minute beweisen: Jeweils Valicevic auf Pass von Higgins war der Torschütze. Dazwischen trafen die schwäbischen Panther übrigens sogar bei numerischer Gleichheit. Darby bezwang Waite aus kurzer Entfernung, nachdem Joseph der unkonzentrierten Ingolstädter Abwehr den Puck abgeluchst hatte.
Im letzten Abschnitt wurde das Spiel nicht nur besser, sondern sogar richtig dramatisch. Nach Ingolstadts 3:2 drückten die Gäste mit Macht auf den Ausgleich. Sie hatten durchaus Chancen, scheiterten jedoch am eigenen Unvermögen und an Jimmy Waite. Als Wanhainen in der letzten Minute seinen Kasten verließ, traf Doug Ast aus kurzer Entfernung ins leere Gästetor und stellte den Endstand von 4:2 sicher.
Augsburgs Trainer Bordeleau war mit der Leistung seiner Mannen dennoch sehr zufrieden, bemängelte allerdings das schlechte Überzahlspiel. Ron Kennedy freute sich über den Sieg seines Teams im Derby, bemängelte allerdings die teilweise fehlende Konzentration.
Immerhin konnten Ingolstadts Panther durch diesen Arbeitssieg wieder die Tabellenspitze mit zwei Punkten Vorsprung vor Mannheim übernehmen. Was die Verletzten angeht, so glaubt Kennedy, dass Kapitän Glen Goodall am kommenden Wochenende wieder einsatzfähig ist. Michael Bakos wird dagegen wegen seines Muskelfaserrisses noch zwei Wochen ausfallen.
Angesichts der dünnen Personaldecke hofft man bei den Panthern inständig, dass Jakub Ficenec unversehrt aus Prag zurückkommen wird. Der tschechische Publikumsliebling feiert dort gegen Weißrussland sein Debüt in der Nationalmannschaft.
Tore:
1:0 (19:12) Tripp (Slavetinsky, Ast)
1:1 (24:52) Darby (Brigley, Joseph)
2:1 (35:31) Valicevic (Higgins, Seidenberg)
2:2 (43:05) Darby (Joseph)
3:2 (50:15) Valicevic (Higgins, Ficenec)
4:2 (59:20) Ast
Zuschauer: 4815
Schiedsrichter: Oswald
Strafen: Ingolstadt 14 Augsburg 16