Ingolstadt: Fröhliche Weihnachten bei den Panthern
Das Vorbereitungsprogramm des ERC IngolstadtAls die Ingolstädter Panther Mitte Oktober die Tabellenspitze der DEL erreichten, glaubte sicher niemand, dass sie an Weihnachten immer noch dort stehen würden. Doch das Team brachte das Kunststück fertig, neun Wochen ununterbrochen das Feld der besten deutschen Eishockeyclubs anzuführen. Führwahr ein Grund, sich den Festtagsbraten schmecken zu lassen, auch wenn es am zweiten Weihnachtsfeiertag gegen die DEG bereits wieder um Punkte geht.
Dabei hatte es Mitte Dezember gar nicht mehr so gut für das Ingolstädter Team ausgesehen. Nach vier Niederlagen in Serie (davon eine nach Penaltyschießen) war der komfortable Vorsprung von 11 Punkten zusammen geschmolzen wie der Schnee zu Weihnachten. Einigermaßen übertrieben ist es allerdings, in diesem Zusammenhang von einer „Minikrise“ zu sprechen, denn schließlich konnten sich die Panther immer noch auf dem ersten Platz behaupten. Von solchen „Krisen“ können Mannschaften wie die Mannheimer Adler nur träumen.
Gründe für den zwischenzeitlichen Durchhänger waren neben der nachlassenden Disziplin – die Panther rutschten in der Strafzeitenstatistik vom ersten auf den siebten Platz zurück – vor allem das Verletzungspech. Innerhalb kürzester Zeit fielen mit Armstrong, von Steffenelli und Oswald mit langwierigen Gebrechen aus. Dies zwang Trainer Kennedy zu permanenten Umstellungen seiner Mannschaft, was dem Spielverständnis nicht sonderlich gut tat. Von Steffenelli ist mittlerweile wieder mit von der Partie, während die beiden anderen wohl noch länger ausfallen. Doch das Management handelte schnell: Mit Matt Kinch vom SC Langnau (Schweiz) wurde ein neuer Verteidiger verpflichtet, der die Abwehr stabilisieren soll. Kinch kann allerdings erst ab 1. Januar für die Panther aufs Eis gehen.
Entscheidend für die Wiederauferstehung der Panther nach ihrem Zwischentief war sicher das Derby gegen die erstaunlich starken Namensvettern aus Augsburg. Die schwäbischen Gäste gingen schnell mit 3:0 in Führung und die einheimischen Fans ahnten nichts Gutes. Doch Ingolstadt zog sich, angetrieben vom unermüdlich kämpfenden Kapitän Glen Goodall, selbst aus dem Sumpf und beendete das verloren geglaubte Spiel doch noch mit einem Sieg . Nach dem 5:3-Erfolg war plötzlich das alte Selbstvertrauen wieder da, wie sich beim 6:4-Auswärtssieg in Iserlohn gezeigt hat. Auch dort bogen die Panther einen Rückstand noch um und verließen als Gewinner das Eis.
Trainer Kennedy ist über diese positive Entwicklung natürlich höchst erfreut: „Unsere Disziplin ist wieder da, und wir können doch noch Spiele gewinnen. Zwar müssen wir nicht unbedingt Erster in der regulären Saison werden, aber trotzdem ist es schön, da oben zu stehen.“ Bis zum Jahresende warten mit der DEG, Augsburg (auswärts) und Duisburg zwar schwere, aber nicht unbedingt unlösbare Aufgaben auf die Panther. Durchaus möglich, dass Ingolstadt auch als Spitzenreiter ins neue Jahr geht.