Ingolstadt feiert seine große Europapokal-Party zum Hauptrunden-Finale 4:1-Heimsieg gegen Wolfsburg

Mark French führte die Panther auf Platz zwei der DEL-Hauptrunde. (Foto: dpa/picture alliance/Eibner-Pressefoto)Mark French führte die Panther auf Platz zwei der DEL-Hauptrunde. (Foto: dpa/picture alliance/Eibner-Pressefoto)
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Am Ende musste sich auch der erfahrene ERCI-Coach Mark French ein bisschen Starthilfe holen. Von den Fans - wie auch schon gegen Bietigheim - mit Sprechchören gefeiert, sollte er zum Abschluss dieser Hauptrunde für die Ingolstädter Geschichtsbücher die Welle beginnen. Und wusste aber nicht so recht, wie er das anstehen sollte. Sportdirektor Tim Regan gab ihm ein paar Tipps – und so klappte es, auch wenn choreographisch noch Luft nach oben ist: „Ich habe die Sprechchöre gehört und wollte die Leistung unserer Fans anerkennen“, sagte er nach dem Spiel. Da waren die Spieler im anschließenden Sirtaki-Kreisel doch etwas routinierter im Feier-Modus, die völlig eskalierende Fan-Kurve ohnehin.

Vor der großen Euro-Party wurde aber auch noch Eishockey gespielt. Ingolstadt war das Bestreben von Coach Mark French, zu Beginn der Partie den Ton zu setzen, deutlich anzumerken. Philipp Krauß, Mirko Höfflin, Jerome Flaake und auch Maury Edwards kamen einige Male aussichtsreich zum Schuss, scheiterten aber knapp am gut aufgelegten Wolfsburger Schlussmann Justin Pogge. Schließlich klingelte es aber doch noch im Kasten der Grizzlys, als Frederik Storm die Scheibe in der rechten Ecke aufnahm, zur Mitte zog und mit einem überlegten Schuss zur Führung für die Gastgeber traf.

Aber auch Wolfsburg blieb nicht untätig und erarbeitete sich seinerseits einige gute Gelegenheiten, ohne zunächst erfolgreich zu sein. Aus Ingolstädter Sicht der einzige Kritikpunkt: Das Powerplay zündete noch nicht, eine Überzahlsituation verpuffte, ohne die Grizzlys in große Nöte zu bringen.

In der ersten Drittelpause trat der Sport für einen kurzen Moment in den Hintergrund: Beim Heimspiel gegen die Kölner Haie am Valentinstag brach ein ERC-Fan plötzlich ohne Puls und ohne Atmung zusammen. Eine auf Einladung von Audi zum Ehrenamtstag in der Nähe stehende Besuchergruppe, allesamt Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, leistete erste Hilfe für den leblosen Mann und verständigte die Rettungskräfte im Stadion – und rettete ihm so das Leben. Sie wurden für ihren Einsatz geehrt und mit VIP-Tickets und Merchandise-Artikeln beschenkt. Der glückliche Patient erhielt vom ERC zur Schonung seiner Gesundheit ein Upgrade seiner Stehplatz-Dauerkarte: Er darf die Spiele der Panther künftig im Sitzen verfolgen.

Zurück in der Partie, machten es die Panther besser als zuletzt gegen Bietigheim, als sie nach ähnlich dominantem Beginn ein bisschen den Faden verloren. Nach sechs Minuten nutzten die Schanzer den langen Wechselweg der Wolfsburger im Mittelabschnitt: Colton Jobke passte aus der eigenen Zone auf den rechten Flügel zum freistehenden Frederik Storm, der den mitgelaufenen Justin Feser mit einem gestochen scharfen Pass bediente, so dass dieser mit der Kelle zum zweiten Tor für die Gastgeber abfälschen konnte. Das dritte Tor der Schanzer fiel mitten in eine Drangperiode der Niedersachsen, in der sie ERC-Keeper Kevin Reich einige Male auf die Probe stellten. Charles Bertrandt schoss auf das Tor der Gäste, Mirko Höfflin hielt den Schläger in die Flugbahn und erzielte quasi aus dem Nichts die Vorentscheidung.

Das dritte Drittel war zunächst eine einzige Europapokal-Party auf den Rängen: In der kommenden Saison nehmen die Schanzer bekanntermaßen als Hauptrundenzweiter an der Champions Hockey League teil. Unterbrochen wurde die Party durch das langersehnte Powerplay-Tor – natürlich erzielt durch die „Zauber-Reihe“ der Panther. Daniel Pietta und Mirko Höfflin spielten die Abwehr der Gäste schwindlig, so dass der giftige Charles Bertrandt wenig Mühe hatte bei seinem Direktschuss. Eine Minute später verhinderte Nolan Zajac den Shutout für den starken ERC-Torwart Kevin Reich, der einige Male in wichtigen Momenten parierte.

Entsprechend zufrieden war Mark French: „Wir haben nach dem Mannheim-Spiel, wo wir zwei Drittel nicht gut gespielt haben, eine gute Antwort gegeben, waren von Anfang an hellwach. Auch die Special Teams waren sehr gut, denn wir wussten, dass Wolfsburg sowohl in Überzahl als auch Unterzahl zu den besten Teams der Liga gehört.“

Nun haben die Schanzer zwei Tage frei, dann beginnt die Dreifach-Vorbereitung auf Düsseldorf, Bremerhaven oder Nürnberg, die allesamt in den Pre-Play Offs stehen. Einzig Frankfurt als Zehnter wird es definitiv nicht werden. Denn entweder scheiden sie aus oder müssen gegen München ran. Das erste Heimspiel findet am 15. März statt. Dafür hoffen die Panther auf die Rückkehr von Wojciech Stachowiak, der sich im Schlussdrittel nach einem Check der Wolfsburger die Schulter hielt und nicht mehr auf das Eis zurückkehrte.

ERC Ingolstadt – Grizzlys Wolfsburg 4:1 (1:0, 2:0, 1:1)

1:0 Frederik Storm 15:01
2:0 Justin Feser (Frederik Storm, Colton Jobke) 25:22
3:0 Mirko Höfflin (Charles Bertrandt) 34:40
4:0 Charles Bertrandt (Daniel Pietta, Mirko Höfflin) 48:21 PP1
4:1 Nolan Zajac (Dustin Jaffray, Darren Archibald) 49:24

Strafminuten: ERC Ingolstadt 4, Grizzlys Wolfsburg 6
Zuschauer: 3803


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