Ingolstadt fällt „Donkey Kong“ von den SchulternStraubing - Ingolstadt 2:3 n.V.

Das Duell zwischen Straubing und Ingolstadt ging bis in die Verlängerung - doch dann setzten sich die Panther durch. (Foto: Heribert Böckl)Das Duell zwischen Straubing und Ingolstadt ging bis in die Verlängerung - doch dann setzten sich die Panther durch. (Foto: Heribert Böckl)
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Das Derby zwischen den Straubing Tigers und dem ERC Ingolstadt hätte kaum brisanter sein können. Die Oberbayern kamen mit einer Niederlagenserie von sechs Spielen und wollen den Kampf um Platz sechs sicher nicht aufgeben. Die Tigers hingegen versuchen, den Kontakt zu Platz zehn nicht zu verlieren. Am Ende schnappen sich die Oberbayern hochverdiente zwei Punkte.

Dabei war der Auftakt noch ausgeglichen und die Hausherren gingen gar in Führung. ERC-Keeper Pielmeier macht dabei eine unglückliche Figur, doch anzukreiden ist ihm das Tor nicht. Er erinnert sich: „Den hat ein Straubinger mit dem Knie abgefälscht, wenn der von da draußen rein gegangen wäre, dann hätte ich mit der Ausrüstung wahrscheinlich zu Fuß nach Deggendorf gehen müssen.“ Nach dem Fußmarsch von rund 40 Kilometern wäre „Pille“ dann in seiner Heimatstadt. Doch soweit kam es nicht, denn keine zwei Minuten später besorgte Derek Hahn den Ausgleich. Im Rücken der Straubinger Verteidigung schlich er sich unbemerkt davon und spitzelte den Puck in echter Goalgettermanier ins Tor. Auch wenn Ingolstadts Trainer Niklas Sundblad meint: „Das war heute ein gutes Eishockeyspiel. Zwei Mannschaften die gekämpft haben und es ging hoch und runter“, so merkte man beiden Teams im ersten Abschnitt doch an, dass sie sich schwer taten und ihre liebe Mühe mit einem geordneten Spielaufbau hatten.

Rauf und runter ging es jedoch zu Beginn des Mitteldrittels, phasenweise sah man gar Coast-to-Coast-Hockey. Diesmal war der Spielverlauf umgekehrt. Erst gingen die Gäste durch Eddy Rinke-Leitans in Führung und kurz darauf konnte Kris Beech ausgleichen. Doch von diesem Punkt an spielten nur noch die Panther. Sie attackierten Straubing bereits an deren Torlinie und machten mächtig Druck. Einzig und allein einem überragenden Straubinger Goalie Jason Bacashihua verdankten es die Niederbayern, dass es nicht 5:2 für die Oberbayern stand. Er lief zu großer Form auf und pflückte eine Scheibe nach der anderen aus der Luft. Dafür bekam er auch von vielen Seiten das verdiente Lob. So meinte sein Coach Dan Ratushny: „Bacashihua war heute sehr stark. Er hat uns einen Punkt gewonnen.“ Torwartkollege Pielmeier meint: „Cash hat die Straubinger super im Spiel gehalten und ihnen eine Chance gegeben, das Spiel zu gewinnen.“ Frust über diese Leistung natürlich im Lager der Gäubodenstädter. So meint Marcel Brandt: „Das zweite Drittel war zum Vergessen, das war eine Katastrophe. Das war eines der schlechtesten Drittel, die wir bisher gespielt haben.“ Dabei fühlte man sich gut vorbereitet. Der nach Antworten suchende Youngster sagt: „Wir haben uns eigentlich gut darauf eingestellt, wir haben Videos angeschaut, alles drum und dran, aber wir sind im zweiten Drittel einfach nicht mit der Spielweise von Ingolstadt zurecht gekommen.“

Im Schlussdrittel wurde es aus Straubinger Sicht wieder etwas besser, jedoch auch hier musste Bacashihua mehrfach den Feuerwehrmann spielen. Fast schon Ironie wäre es gewesen, wenn Straubing neun Sekunden vor der Schlusssirene noch den Siegtreffer erzielt hätte. Doch diesmal war ein deutlich weniger beschäftigter Timo Pielmeier zur Stelle.

Die Overtime erzählt nur eine 58-Sekunden-Geschichte. Straubing hatte zwei ansehnliche Chancen, doch der dritte Schuss von Sean Sullivan wird geblockt und springt den ERC-Stürmern praktisch vor die Füße, sodass sich ein Zweimannkonter ergibt. Hier konnte auch Bacashihua nicht mehr retten, denn Travis Turnbull ließ nichts anbrennen. Brandt meint zum Tor: „Das war typisch für das ganze Spiel, aber das kann passieren. Abhaken und am Sonntag geht’s weiter, wir wollen in Düsseldorf gewinnen.“

Auf der Pressekonferenz meinte Straubings Übungsleiter Ratushny: „Wir waren zu wenig in der Offensivzone. Ingolstadt war heute schneller, sie haben mehr eins gegen eins Situationen gewonnen. Wir sind enttäuscht.“ Ingolstadts Niklas Sundblad hingegen wirkte sehr erleichtert: „Insgesamt bin ich mit meiner Mannschaft sehr zufrieden, alle haben gekämpft. Für uns war es langsam Zeit, dass unsere Niederlagenserie endete. Das war eine starke Mannschaftsleistung, darauf bauen wir auf.“ Auch Timo Pielmeier glaubt an den Wendepunkt nach dem Spiel: „Wir hoffen es und werden so weiter spielen. Das war ein wichtiger Sieg für uns, der pusht uns wieder. Ich glaube, wir haben keine Probleme, wir haben einfach nur die Chancen in den letzten Spielen nicht reingemacht. Wir haben den richtigen Trainer, der für uns junge Spieler super ist. Der Sieg war wichtig für uns, jetzt ist der Donkey Kong von den Schultern und weg gegangen, hoffe ich. Jetzt spielen wir dann auch wieder gegen gute Mannschaften, aber jetzt ist Zeit, dass wir eine kleine Serie starten.“

Tore:
1:0 06:41 Sandro Schönberger (Thomas Brandl, Jordan Hendry)
1:1 08:08 Derek Hahn (John Laliberte, Travis Turnbull)
1:2 23:51 Eddy Rinke-Leitans (Tim Conboy, Björn Barta)
2:2 25:27 Kris Beech (Blaine Down, Carsen Germyn)
2:3 60:58 Travis Turnbull (John Laliberte)

Strafen: Straubing 4; Ingolstadt 8
Schiedsrichter: Simon Aicher, Gordon Schukies; Linienrichter: Martin Holzer, Pascal Kretschmer
Zuschauer: 5.332


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