Indirekter Freistoß statt zwei Minuten?

Die Regel sorgt nach
wie vor für Unbehagen: Schießt ein Spieler den Puck über die Bande (außer auf
Höhe der Spielerbänke sowie der Zeitnahme), wird er mit einer Zweiminutenstrafe
bestraft. Nicht selten trifft die gegnerische Mannschaft im folgenden
Überzahlspiel. Und es kommt vor, dass der entsprechende Treffer das Spiel
entscheidet. Aktuelles Beispiel: Im Endspiel der Eishockey-WM schoss Kanadas
Rick Nash in der Verlängerung den Puck heraus, erhielt dafür eine
Zweiminutenstrafe, die die Russen bei der folgenden Vier-gegen-drei-Überzahl
ausnutzten und die Goldmedaille davontrugen. Dass das Ahnden mit einer
Zweiminutenstrafe für das Herausschießen des Pucks im Vergleich etwa zu einem
Beinstellen gegen einen Spieler, der sich aussichtsreich in Schussposition
befindet, unverhältnismäßig ist, liegt auf der Hand. Bernd Haake, Co-Trainer
der Iserlohn Roosters, hat sich darüber ebenso seine Gedanken gemacht: Er
fordert die Einführung eines „indirekten Freistoßes“ statt einer Strafe wegen
Spielverzögerung und begründet: „Das hatten wir 1969 schon einmal. Es gibt
Bully vor dem Tor der Mannschaft, die den Puck raus geschossen hat, und der
verteidigende Spieler muss den Schläger auf dem Eis ruhig halten, der andere
spielt die Scheibe nach hinten.“ Sicher keine schlechte Idee, um die
unverhältnismäßig harte Konsequenz für das in den meisten Fällen
unbeabsichtigte Herausschießen des Pucks zu mindern. Möglich wäre aber auch
eine reduzierte Strafe: Statt zwei Minuten nur eine oder eine halbe für den
Verursacher vergeben. (pb)
Was denken die Hockeyweb-User, welche Variante ist die
beste?