In Überzahl Niederlage quittiert
Trikotversteigerung bei den PinguinenDas schlechte Powerplay entpuppte sich erneut als Achillesferse der Krefelder, die noch von Glück reden konnte, dass sie überhaupt einen Punkt auf ihrem Konto verbuchen durften. Es war bezeichnend für die heutige Verfassung der Schwarz-Gelben, dass sie in Überzahl den entscheidenden Treffer kassierten. Schon Sekunden vorher hatte „Chief“ Shane Peacock den „sudden death“ der Gastgeber auf dem Schläger, doch scheiterte der 35-Jährige, der in seiner Karriere eine ganze Reihe von DEL-Vereinen beglückte, an Pinguin-Goalie Scott Langkow. Doch gegen das energische Nachsetzen von Shawn Carter war der Kanadier machtlos. Unter dem Strich war es ein verdienter Erfolg der Franken, die vor allen Dingen im zweiten Drittel die Krefelder überhaupt nicht mehr zur Entfaltung kommen ließen.
Nürnbergs “Bandenchef” Andreas Brockmann griff auf den in Duisburg vor drei Tagen noch fehlenden Verteidiger Michel Periard zurück. Somit fehlten dem Ex-Nationalstürmer nur noch (Zweit-)Torhüter Patrick Ehelechner sowie Ex-Eisbär Cole Jarrett. Pinguin-Chefcoach Igor Pawlow, dem die Kulisse zu Beginn der Partie lautstark nachträglich zum gestrigen Geburtstag gratulierte, musste neben dem U20-Duo Akdag/Huebscher nach wie vor auf Benedikt Schopper verzichten.
Erinnerungen an Reto Pavoni wurden bereits nach sieben Sekunden wach, als Pinguin-Keeper Scott Langkow einen Schuss von Shane Peacock aus dem neutralen Drittel offensichtlich unterschätzte. Zwar ging die Scheibe nicht ins Tor, jedoch hatte der Kanadier, ansonsten Publikumsliebling, keinen blassen Schimmer davon, wo sich das Spielgerät befand. Schlimmer war es in der 22. Minute, als Shawn Carter, beim 2:0-Sieg in Duisburg noch wegen Personalmangels Verteidiger, in Unterzahl einfach mal abzog. Der verblüffte Langkow hielt den Schuss zunächst, warf sich jedoch anschließend den Puck selbst ins Tor. Für die Gäste aus Franken war dies der Startschuss zu einem Sturmlauf auf den Kasten des bedauernswerten Langkow. Aleksander Polaczek in der 27. Minute mit einem abgefälschten Schuss, Brian Swanson mit zwei Chancen sechs Minuten später sowie erneut Polaczek hatten mehrfach Möglichkeiten auf dem Schläger, die bestehende Führung auszubauen. Nur ganz vereinzelt brachten die Krefelder ihre Gegner in Bedrängnis. Symptomatisch für dieses Drittel, als Pinguin-Verteidiger Jean-Francois Fortin wenige Sekunden vor Ertönen der zweiten Pausensirene ein Solo startete, vom routinierten Peacock jedoch mustergültig ausgebremst wurde.
Mit der Brechstange versuchten es die Rheinländer, wenigstens ein Remis und somit die Verlängerung zu erreichen. Selbst ein 5:3-Powerplay über 91 Sekunden reichte nicht zu einem Treffer. Glück für die Gastgeber, dass der Unparteiische das Ausgleichstor anerkannte, nachdem der heute überragende Peacock leidenschaftlich protestierte. Er und viele andere auch hatten einen Krefelder Angreifer gesehen, der mit „hohem Stock“ hantierte. Bezeichnenderweise wurde dieses Tor nicht in Wiederholung auf dem Würfel gezeigt.
Tore: 0:1 (11;34) Brad Leeb (King, Greg Leeb), 1:1 (16;45) Loyns (Stephenson, Fahey), 1:2 (21;59) Carter (Barta), 2:2 (54;13) Stephens, 2:3 (62;49) Carter
Zuschauer: 5.457. - Strafminuten: Krefeld 12, Nürnberg 14. - Schiedsrichter: Klau (Griesenbrauck-Sümmern)