Im Wechselbad der Gefühle
Bitteres Ende für die Frankfurt Lions.
Als musste der Fan der Löwen in den letzten zehn Jahren nicht genug
ertragen, steht nun sein Klub vor dem endgültigen Aus. Wie die Lions
am späten Mittwochabend selbst vermeldeten, werden sie für die
kommende Spielzeit von der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) keine
Lizenz bekommen. Zwar wird dies die DEL erst nach ihrer morgigen
Gesellschafterversammlung bekannt geben, aber von Seiten der
Frankfurter gilt dies bereits als Fakt.
Wechselhaft war die Geschichte der
Frankfurt Lions seit der Gründung der DEL. Waren die Hessen bis kurz
nach der Jahrtausendwende, bis auf zwei Ausnahmen, eher im Mittelfeld
der Liga angesiedelt, erlebten die Lions ihren sportlichen Tiefpunkt
im Jahr 2003, als sie ihre Play-down-Serie gegen die Schwenninger
Wild Wings verloren und als sportlicher Absteiger feststanden.
Allerdings scheiterte der Verbleib der Schwenninger damals an deren
leeren Kassen, sodass Frankfurt trotzdem weiter in Deutschlands
höchster Spielklasse verbleiben konnte.
Die kommende Spielzeit sollte dann das
Highlight in der Frankfurter Eissport-Geschichte darstellen. Nach
einem fünften Platz in der Vorrunde krönten sie dann im Finale ihre
phänomenalen Play-off-Spiele und wurden, fast genau ein Jahr nach
dem sportlichen Abstieg, Deutscher Meister.
Einen Schicksalsschlag mussten die
Frankfurt Lions im August 2008 hinnehmen, als ihr Mitbegründer und Haupteigner
Gerd Schröder nach einem Schlaganfall mit nur 49 Jahren verstarb.
Anscheinend der Anfang vom Ende. Denn obwohl die Zukunft als
gesichert galt, blieb knapp zwei Jahre später nur noch der Gang zum
Amtsgericht um ein Insolvenzverfahren aufgrund der Zahlungsunfähigkeit
einzuleiten, welches letztendlich das Aus bedeutete.