Im dritten Derby der erste Haie-Sieg
Die "Alex Hicks Initiative"Dem Eis-Opa, wie Dave McLlwain vielfach genannt wird, blieb es
vorbehalten, für den ersten Haie-Sieg gegen Düsseldorf in dieser Saison zu
sorgen. Nach zwei Niederlagen hatten die Kölner in der Verlängerung das bessere
Ende für sich. Düsseldorf war zwar über weite Strecken optisch überlegen, war
jedoch nicht in der Lage, die endgültige Entscheidung innerhalb 60 Minuten
herbeizuführen. Beide Teams holten einen Zweitore-Rückstand auf und verdienten
sich durchweg gute Noten für ihren Kampfgeist.
Das 182. Derby gehörte zu den besseren Aufeinandertreffen zwischen den
beiden rheinischen Rivalen. Beide Teams traten fast in Bestbesetzung an. Kölns
Chefcoach Clayton Beddoes musste lediglich auf Stürmer Mike Johnson
(Handverletzung) verzichten, während Ersatztorwart Stefan Horneber nach wie vor
an einer Sprunggelenkverletzung leidet. Düsseldorfs Bandenchef Harold Kreis
hatte Ex-Topscorer Rob Collins, der sich immer noch mit Leistenbeschwerden
herumschlägt, nicht auf der Bank. Er wird wohl erst am Sonntag eingreifen.
Schon das erste Drittel bot zahlreiche spektakuläre Torszenen auf
beiden Seiten. Düsseldorf ging durch einen von Kapitän Kreutzer hervorragend
abgefälschten Schuss von Bradley Tutschek in Führung, doch die Kölner ließen
sich durch das 0:1 nicht beeindrucken. Eine Energieleistung von Christoph
Melischko bedeutete den Ausgleich. Der Schuss war von DEG-Schlussmann Jamie
Storr schwer zu halten, denn Verteidiger Ryan Caldwell schien dem Mann mit der
Rückennummer „1“ die Sicht versperrt zu haben. Danach hatten Fabio
Carciola, Ryan Ramsay, Shane Joseph und vor allen Dingen Brandon Reid nach
einem phantastischen Solo auf DEG-Seite sowie Bryan Adams und Kamil Piros für
die Haie vielversprechende Möglichkeiten. Sie scheiterten entweder an den
Goalies oder an den Ausmaßen der Tore.
Im Mitteldrittel übernahmen die Gäste das Kommando und erarbeiteten
sich weiterhin zahlreiche Möglichkeiten. Doch die Tore schossen zunächst die Kölner,
die sich nur mühsam aus der Umklammerung befreiten. Zweimal hatte Todd Warriner
die Scheibe nicht untergebracht, und erst der dritte Versuch, diesmal von Oldie
Dave McLlwain, bedeutete das 2:1. Und als ausgerechnet Youngster Jerome Flaake
mit einem wunderschönen Treffer (Philip Gogullas Vorarbeit in der Ecke wurde
von der Düsseldorfer Defensivabteilung anscheinend nicht richtig ernstgenommen)
das 3:1 erzielte, glaubten nicht wenige, dass eine Vorentscheidung gefallen
sei. Doch der Erzrivale von stromabwärts, und zweimal zappelte die Scheibe
innerhalb anderthalb Minuten im Netz von Frank Doyle, der zu Anfang des
Drittels auch die besten Düsseldorfer Chancen zunichte machte. Symptomatisch
die 26. Minute, als mit Ryan Ramsay, Patrick Reimer sowie Adam Courchaine die
gesamte DEG-Paradereihe Doyle prüfte, dieser jedoch den Test glänzend bestand.
Einmal schaltete der schlecht auszuschaltende Ramsay am schnellsten, beim
Ausgleich verwertete der heranbrausende Shane Joseph eine überragende Vorarbeit
des quirligen Brandon Reid.
Dass die Kölner ebenfalls zurückzubeißen verstehen, zeigte sich im
Schlussabschnitt. Dort hatte die DEG den kollektiven Tiefschlaf der Kölner in
den ersten Minuten ausgenutzt und kam zum vierten Treffer. Als Ramsay in einen
Pass hineinrutschte und mit dem Schlittschuh Tor Nummer fünf markierte, schien
alles gelaufen. Doch mit zwei Überzahlkrachern kamen die Haie zum recht
schmeichelhaften Ausgleich. Dass die Gastgeber überhaupt zum Anschlusstreffer
kamen, ging zum Teil auf das Konto des Unparteiischen. Der gebürtige Krefelder
ahndete einen korrekten Check von DEG-Heißsporn Ramsay, wie viele Experten
meinten, mit zwei Strafminuten.
Tore: 0:1 (3;13) Kreutzer (Tutschek), 1:1 (4;27) Melischko (McLlwain),
2:1 (33;51) McLlwain (Melischko, Warriner), 3:1 (35;29) Flaake (Gogulla), 3:2
(37;20) Ramsay (Reimer, Bazany), 3:3 (38;56) Joseph (Reid, Harrington), 3:4
(42;29) Reid (Joseph, Kaufmann), 3:5 (48;45) Ramsay (Reimer, Ratchuk), 4:5
(52;16) Julien (McLlwain, Warriner), 5:5 (57;56) Melischko (Warriner, Julien),
6:5 (63;23) McLlwain. – Zuschauer: 12.954. – Strafminuten: Köln 4,
Düsseldorf 10. – Schiedsrichter: Schütz (Moers).