"Ich bin oft sehr kritisch mit mir selbst"
Warum ist es in dieser Saison so schwer in der DEL eine Siegesserie zu starten?
Das liegt einfach daran, dass das alle Teams vorhaben. Es ist wirklich unglaublich eng in dieser Saison, wenn man sich nur einmal die Tabelle anschaut. Mein Vater war vor kurzem zu Besuch und war auch völlig verblüfft über diese enge Tabellensituation in dieser Saison. Das Leistungsniveau ist in diesem Jahr sehr hoch und vor allem ausgeglichen zwischen allen Mannschaften und das macht jedes Spiel zu einer Herausforderung.
Wodurch kommt Deiner Meinung nach diese Ausgeglichenheit in der DEL?
Das liegt hauptsächlich am Ausscheiden von Kassel und Frankfurt aus der DEL. Beide Teams hatten starke Spieler unter Vertrag, die sich schnell auf die anderen Mannschaften verteilt und diese Teams dann stärker gemacht haben. Ich finde, dass das der Liga sehr gut tut. In meinen ersten Jahren in Deutschland bei den Adlern und in Berlin gabs viel öfter Siege mit fünf oder sechs Toren Unterschied. Die sind jetzt eher selten geworden. Das macht die Liga spannend und qualitativ besser, was auch den Spielern mehr Spaß macht.
Die Adler haben in den ersten beiden Dezemberwochen insgesamt nur zwei Spiele zu bestreiten. Wie schwierig ist es unter diesen Bedingungen im Rhythmus zu bleiben?
Das ist in der Tat eine seltsame Situation. Man muss sich eher darauf konzentrieren, wie man seinen Körper für die nächsten Spiele fit hält, als sich direkt aufs nächste Spiel zu konzentrieren. Besonders für die Jungs, die schon AHL und NHL gespielt haben, so wie ich, ist das sehr ungewohnt. Dort spielt man sehr viel mehr und trainiert weniger. In meinem nun fünften Jahr in Deutschland habe ich mich zwar daran gewöhnt, aber eine solch lange Zeit mit nur zwei Spielen, hatte ich glaube ich noch auch noch nie.
Wie beurteilst Du Dein Team in dieser Saison?
Mir gefällt der Weg, den der Club mit jungen Spieler in dieser Saison eingeschlagen hat, wirklich sehr. Der Geist in der Mannschaft ist sehr gut und die Mannschaft ist sowohl auf als auch neben dem Eis eine Gemeinschaft. Ich glaube, dass dieser Wille und das Zusammengehörigkeitsgefühl im Team besonders in den Play-Offs eine bedeutende Rolle spielen wird.
Deine Leistungskurve hat sich in den letzten Spielen deutlich nach oben entwickelt. Wie fühlst Du Dich im Moment?
Ich fühle mich besser als die Spiele zuvor. Ich hatte bisher sicherlich eine Saison mit Höhen und Tiefen. Ich hatte zwar einige erfolgreiche Jahre in Deutschland, aber es war nicht immer leicht. Diese Saison ist für mich eine sehr wichtige. Sie ist ein Härtetest sowohl für mich als Person als auch als Spieler. Ich habe diese Herausforderung in Mannheim angenommen, weil ich Herausforderungen liebe und mich hier beweisen will. Am Ende des Tages zählt für mich besonders die Frage, ob ich dem Team mit meinen Fähigkeiten helfen konnte und ich meine Leistung gebracht habe.
Was kannst Du in Deiner Art zu spielen noch verbessern?
Ich bin oft sehr kritisch mit mir selbst. Das steht mir oft im Wege. Ich will immer gewinnen und der beste Spieler auf dem Eis sein. Doch das geht eben nicht immer. Deshalb muss ich mich weiterentwickeln und lernen mein Spiel positiver zu sehen. Es soll vor allem dem Team weiterhelfen. Aber auch der Spaß muss wieder da sein und ich muss mein Selbstbewusstsein weiter aufbauen. Ohne Selbstbewusstsein läuft mein Spiel nicht richtig.
Dein Vertrag läuft am Ende der Saison aus. Gibt es denn schon eine Tendenz wie es weiter geht?
Das kann ich noch nicht genau sagen. Aber ich fokussiere mich auch im Moment nicht auf dieses Thema. Es zählt nur die Leistung des Teams und die Tatsache, dass ich der Mannschaft mit meiner eigenen Leistung helfen kann. Wir wollen erfolgreich sein und einiges erreichen.
(Das komplette Interview gibt es auf www.adler-mannheim.de)