IceTigers narren Eisbären
Foto: Oliver SchwarzPersonell geschwächt mussten die Eisbären gegen die Thomas Sabo IceTigers, die als DEL-Tabellenführer nach Berlin reisten, antreten. Neben dem langzeitverletzten TJ Mulock fehlten Chefcoach Don Jackson die Stürmer Mads Christensen (Gehirnerschütterung), André Rankel (Bauchmuskelzerrung) und Chris Hahn (Nackenverletzung). Dafür bekamen die Förderlizenzinhaber Dominik Bielke und Patrick Pohl die Möglichkeit sich in der DEL zu beweisen. Beide erledigten ihre Aufgabe anständig. Wie sich die Eisbären zunächst überhaupt sehr munter zeigten, währenddessen die Franken insbesondere zu Beginn der einzelnen Spielabschnitte äußerst schlafmützig unterwegs waren. Nur 21 Sekunden nach dem ersten Bully im Spiel war es der enorm starke Derrick Walser, der Patrick Ehelechner zum frühen 1:0 für die Hausherren überwand. Ryan Bayda war dann in Überzahl allerdings für die Nürnberger erfolgreich und glich im Nachschuss aus. Einem weiteren Berliner Treffer, der als knapp fünf Minuten vor der Pause erzielt Eingang auf dem Spielberichtsbogen gefunden hätte, versagte Hauptschiedsrichter Roland Aumüller jedoch die Anerkennung. Gegen Ende des ersten Drittels kassierten die IceTigers kurz hintereinander zwei Strafen, welche sie ins Mitteldrittel mitnahmen. Dort dauerte es ganze 24 Sekunden, bis Richie Regehr die Eisbären bei zwei Mann mehr auf dem Eis wiederum früh in Führung brachte. Die Offensivbemühungen der Gäste hielten sich bis dahin insgesamt in erstaunlich überschaubaren Grenzen.
Wen hätte es zu Beginn des Schlussabschnitts noch gewundert? Ganze 39 waren dort abgelaufen, als Eisbären-Kapitän Stefan Ustorf um die Nürnberger Cracks kurvte wie um Slalomstangen und zum 3:1 für die Hausherren einnetzte. Zwar brannte das Team von Gästecoach Andreas Brockmann noch immer kein Offensivfeuerwerk ab, trotzdem nutzte Ryan Bayda eine der wenigen Möglichkeiten zum 2:3-Anschluss. Erneut in Überzahl. Die Eisbären schafften es nicht, ihre knappe Führung über die Zeit zu bringen. Auch weil Florian Busch einen ihm zugesprochenen Penalty nicht zu verwandeln vermochte. Sieben Sekunden vor Ertönen der Schlusssirene machte Ryan Bayda seinen Hattrick mit einem weiteren Powerplay-Treffer perfekt und erzwang die Verlängerung. Die blieb torlos, so dass das Penaltyschießen die Entscheidung bringen musste. Clark Wilm traf als einziger Schütze und sicherte den IceTigers den späten Lohn des Zusatzpunkts.
Eisbären Berlin – Thomas Sabo IceTigers 3:4 n. P. (1:1; 1:0; 1:2; 0:0; 0:1)
Tore: 1:0 (00:21) Walser – Ustorf; 1:1 (04:12) Bayda – Wilm/Eriksson PP1; 2:1 (20:24) Regehr – Walser PP2; 3:1 (40:39) Ustorf – Sharrow; 3:2 (54:21) Bayda – Wilm/Leeb; 3:3 (59:53) Bayda – Leeb PP1; 3:4 (Penalty) Wilm
Schiedsrichter: Aumüller – Ratz/Sochiera
Strafen: 6/12
Zuschauer: 14.200