Ice Tigers: Zwei Punkte gegen Eisbären - 3:2 n.P.
Zittersieg gegen HuskiesNach tollem Kampf haben die ersatz- und grippegeschwächten Nürnberg Ice Tigers
am Donnerstagabend zwei Punkte gegen die Eisbären Berlin verbuchen können. Der
3:2-Sieg nach Penaltyschießen gegen den direkten Mitkonkurrenten war ein
wichtiger Schritt in Richtung Heimrecht in der ersten Playoff-Runde.
Dabei begann die Partie für die Poss-Truppe alles andere als gut. Von Beginn an
waren die Berliner – auch durch zwei Nürnberger Strafzeiten unterstützt -
optisch überlegen. Dies nutzte Neuzugang Nathan Dempsey in der 9. Minute zum Führungstreffer.
Sein Flachschuss wurde allerdings für den auch heute wieder starken Adam
Svoboda von Nürnbergs Topscorer Yan Stastny unglücklich unter die Latte abgefälscht.
Trotz diesem Lapsus war die Führung der Berliner nach den ersten 20 Minuten
absolut verdient, agierten die Ice Tigers doch sehr zurückhaltend.
Dies änderte sich im Mittelabschnitt. Zwar dominierten die Gäste erneut die
ersten Minuten, aber mit zunehmender Spieldauer kämpften sich die arg
dezimierten Nürnberger mehr und mehr in die Partie. In der 28. Minute war es
dann der agile Brad Tapper, der nach einem Alleingang von Greg Leeb aus spitzem
Winkel Olaf Kölzig zum Ausgleich überwinden konnte. Zuvor war Leeb bei seinem
Alleingang von Walser mit einem „ganz brutalen Stockschlag“ (O-Ton
Premieremoderator Harry Birk) behindert worden. Nun hatten auch die Gastgeber
Chancen sogar in Führung zu gehen, aber bis zur 38. Minute blieb es beim
1:1-Unentschieden. Dann überraschte Björn Bombis nicht nur die
Premiere-Kameras, sondern auch Eisbären-Keeper Kölzig mit einem verdeckten
Drehschuss ins kurze Eck – 2:1.
Im Schlussabschnitt, in dem jetzt wieder die Berliner mehr am Drücker waren,
sah es lange Zeit nach einem Drei-Punkte Erfolg der Ice Tigers aus. Erst 41
Sekunden vor Spielende überwand Stefan Ustorf nach feinem Ableger von Erik Cole
Svoboda zum späten Ausgleich. Alles in allem sicher nicht unverdient, auch wenn
ein so später Treffer immer als glücklich zu bezeichnen ist. Im
anschließenden Penaltyschießen gelang den Ice Tigers das Kunststück "Olie
the goalie" gleich dreimal zu überwinden, während die Eisbären nur zwei
ihrer Versuche erfolgreich abschlossen. Nachdem Leeb und Tapper trafen, war es
Yan Stastny, dem Pechvogel beim ersten Gegentreffer, vorbehalten für den
Zusatztreffer zu sorgen. Unglaublich souverän verwandelte er gegen den NHL-Star.
Kölzig, der bei dem Nationalmannschafts-Turnier in Ungarn erstmals so richtig
Erfahrungen mit dem Penaltyschießen sammelte, war auch beeindruckt: "Stastny
hat einen tollen Move gemacht und ein Supertor geschossen." Für Stefan
Ustorf war es ein Spiel "auf Playoff-Niveau", das in "beide
Richtungen hätte ausgehen" können. Die Ice Tigers, die weiterhin auf ihr
wichtiges Sturmtrio Vasiljevs (Schulter), Martinec (Gehirnerschütterung und
Sperre) und Green (Leiste) verzichten mussten, konnten ob dieser Ausfälle vor
allem kämpferisch überzeugen. Vasiljevs trainiert zudem seit Dienstag wieder
voll mit und könnte in einem der beiden Spiele gegen Iserlohn am Sonntag oder
Dienstag eventuell sein Comeback feiern.
Tore:
0:1 (08.00) Dempsey (Fairchild, Heins) 5:4
1:1 (27.57) Tapper (Leeb, Trepanier)
2:1 (37.29) Bombis (Firsanov, Barz)
2:2 (59.19) Ustorf (Cole, Beaufait)
3:2 (60.00) Stastny (Penalty)
Strafen: Nürnberg 12 min. - Berlin 18 min.
Zuschauer: 4552
Schiedsrichter: Dimmers