Ice Tigers: Zwei Beardsmore-Tore, drei Punkte - 2:1 gegen Iserlohn
Zittersieg gegen HuskiesMit einem mühsamen 2:1-Erfolg gegen die Iserlohn Roosters haben die
Nürnberg Ice Tigers auch im dritten Heimspiel der noch jungen Saison die volle
Punktzahl eingefahren. Zwei Treffer des Ex-Iserlohners Colin Beardsmore, der
auch ansonsten eine starke Partie machte, reichten zum Sieg, weil die
Sauerländer insgesamt zu harmlos waren.
Schon früh im ersten Drittel überwand Beardsmore Iserlohns Kotschnew im ersten
Überzahlspiel des Abends aus der Kurzdistanz. Aber das Offensivfeuerwerk der
letzten Jahre blieb aus, Kampf war auf beiden Seiten Trumpf. Im zweiten Drittel
war es wieder eine Überzahlsituation, die zum Ausgleich führte: Ralf
Intranuovo netzte einen Pass von Mark Etz zum 1:1 ein. Überhaupt war diese
Phase die stärkste der Gäste.
Spielentscheidend war letztendlich wohl, dass Beardsmore fast im Gegenzug die
erneute Führung für die Ice Tigers erzielen konnte. 64 Sekunden nach dem
Ausgleich schloss er frei vor Kotschnew erfolgreich ab. Dass dies letztendlich
der Siegtreffer sein würde, dachte zu diesem Zeitpunkt niemand. Im
Schlussabschnitt hatte erneut Intranuovo einen Treffer auf dem Schläger, aber
der souveräne Jean-Francois Labbé vereitelte im Liegen den aussichtsreichen
Versuch des Italo-Kanadiers.
Auf der Gegenseite versäumte es Matt Davidson die Partie vorzeitig zu
entscheiden. Fünf Minuten vor Spielende vergab er einen penaltyähnlichen
Alleingang, so dass es in den Schlussminuten weiter spannend blieb. Erst recht
als Michel Periard auf die Strafbank wanderte und die Rossters in den letzten 50
Sekunden mit einem zusätzlichen Feldspieler für Torhüter Kotschnew anrannten.
Die wenigen Zuschauer sahen zwar kein berauschendes Eishockeyspiel, aber beide
Teams arbeiteten hart, wenngleich in vielen Situationen die spielerische Linie
verloren ging. Letztendlich setzten sich die mit vier Blöcken agierenden Ice
Tigers gegen die dezimierten Roosters nicht unverdient durch, da die Gäste ohne
ihre drei Schlüsselspieler Purdie, Greig und Knold vor allem offensiv zu wenig
zu bieten hatten. Die Ausfälle der Ice Tigers (Döme, Petermann und Schauer)
konnten besser kompensiert werden, da zudem Youngster Florian Ondruschka ein
sehr solides DEL-Debüt ablieferte.
Für Gästetrainer Doug Mason war vor allem das erste Drittel ein Deja-vu:
"Wir haben wie immer in Nürnberg sehr hektisch angefangen, Nürnberg war
in dieser Phase sehr stark und heiß. Danach sind wir besser in Schwung gekommen
und haben das beste Spiel seit drei Jahren in Nürnberg gemacht. Der schnelle
Gegentreffer nach dem Ausgleich - als unsere Verteidiger einen kleinen Fehler
gemacht haben - war letztendlich der Unterschied. Wenn beide Torhüter weiterhin
so stark spielen wie heute, werden beide Mannschaften noch viele Spiele
gewinnen." Für Benoit Laporte waren vor allem die drei Punkte wichtig,
zudem war der Franko-Kanadier "stolz" auf seine Mannschaft, die
"eine gute Reaktion nach der 1:7-Niederlage in Düsseldorf gezeigt
hat". "Wir müssen jetzt auch auswärts endlich stärker
spielen", gab er seinen Spielern für die Sonntagspartie in Köln (14.30
Uhr) mit auf den Weg.
Außer dem wichtigen Sieg hatte auch Ice Tigers Präsident Herbert Frey nach der
Partie noch eine erfreuliche Nachricht. Hauptsponsor Lebkuchen Schmidt hat
erneut vorzeitig seinen Vertrag verlängert und wird auch in der nächsten
Saison - übrigens zum zehnten Mal - das Nürnberger Trikot mit einem roten Herz
auf der Brust zieren.
Tore:
1:0 (03.06) Beardsmore (Methot, Fical) 5:4
1:1 (26.44) Intranuovo (Etz, Aab) 5:4
2:1 (27.48) Beardsmore (Laflamme, Methot)
Strafen: Nürnberg 14 min. - Iserlohn 12 min. plus 10 Disziplinar Trygg und
Karabin
Schiedsrichter: Oswald
Zuschauer: 3326