Ice Tigers: Zu viele Kardinalfehler - 5:6 n.P. gegen Augsburg
Zittersieg gegen HuskiesFür neutrale Zuschauer bieten die Heimspiele der Nürnberg Ice Tigers derzeit höchsten Unterhaltungswert. Schon die 4:5-Niederlage am vergangenen Dienstag gegen Köln bot neben neun Toren reichlich Spektakel. Als Zusatz durften am Freitagabend in dieser Saison erstmals über 4.000 Zuschauer auch noch eine Verlängerung und ein Penaltyschießen bestaunen.
Freilich hält sich die Freude für Ice Tigers Fans besonders nach der 5:6-Niederlage gegen Augsburg in Grenzen. Trotz zweimaliger Zwei-Tore-Führung sprang am Ende nur ein Punkt heraus. Nicht nur weil den Gästen 19 Sekunden vor Spielende der Ausgleich gelang, sondern weil die bis dahin so sattelfeste Nürnberger Defensive erneut fünf Gegentore nach zum Teil haarsträubenden individuellen Fehlern einstecken musste.
Für Trainer Andreas Brockmann, der zumindest in der Öffentlichkeit keinen Spieler namentlich kritisieren wollte, war der Abend jedoch vollends versaut: "Es ist bitter, wenn man soviel Aufwand betreibt und dann durch solche Kardinalfehler das Spiel aus der Hand gibt. Intern werden vor allem einige erfahrene Spieler in den nächsten Tagen harte Kritik zu hören bekommen", so der Ice Tigers Coach nach der Partie.
Auch Panther-Trainer Larry Mitchell war nicht gerade glücklich, obwohl er die zwei Punkte gerne mit nach Hause nahm. "Ich habe den Spielern gesagt, dass ich selten zuvor in einem Spiel soviel Negatives gesehen habe. Das Positive war, dass wir nie aufgegeben haben", bilanzierte der 42-jährige, der auch mit der Disziplin seiner Truppe hart ins Gericht ging: "Viele blöde Strafzeiten haben uns wahrscheinich drei Punkte gekostet. Die Spieldauerstrafe gegen Brett Engelhardt war sicherlich berechtigt", so Mitchell, dessen Team den Ice Tigers drei Powerplay-Treffer erlaubte. Engelhardt war schon im ersten Drittel nach einem Kniecheck gegen Alain Nasreddine vom Eis geschickt worden. Nasreddine konnte nicht weiterspielen.
"Wir müssen wieder zu unserem kontrolliert defensiven Spiel zurückfinden, das uns am Anfang der Saison ausgezeichnet hat. Dazu gehören nicht nur die Torhüter und die Verteidiger, sondern auch die Stürmer", schaut Brockmann auf die schwere Partie am Sonntag in Düsseldorf voraus. Eine Antwort auf die Ursache der vielen individuellen Fehler, hat Brockmann auch nicht. "Die Steigerung wäre nur, dass wir gleich die Scheibe auf unser eigenes Tor schießen."
Thomas Sabo Ice Tigers - Augsburg 5:6 n. P. (2:1, 3:2, 0:2, 0:0, 0:1)
Tore:
1:0 10:00 B. Leeb (G. Leeb, Barta) 5:4-Überzahl
2:0 10:12 Fical (Grygiel, Mosienko)
2:1 10:46 Murphy (Chartier, Gordon)
3:1 20:51 B. Leeb (Ancicka, Peacock) 5:4-Überzahl
3:2 26:56 Collins (Heid, James)
3:3 28:02 Gordon (Maurer)
4:3 35:40 Savage (Leask, G. Leeb)
5:3 39:22 Peacock (Ancicka) 5:4-Überzahl
5:4 52:15 Jörg (Likens, Chartier) 4:5-Unterzahl
5:5 59:41 Olver (Ryan) 6:5
5:6 65:00 Murphy
Strafen: Nürnberg 14 Min. - Augsburg: 19 + Spieldauer Engelhardt + 10 Likens + 10 Junker
Zuschauer: 4.273
Schiedsrichter: Looker
Foto: www.foto.hm