Ice Tigers: Viele Fragen, wenig Antworten

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Wie eine Bombe platzte die gestrige Mitteilung über die gescheiterte GmbH Übernahme in die Nürnberger Eishockeylandschaft. Schien doch nach langen Wochen des Wartens und Bangens eine Zukunftslösung nur noch eine einzige Unterschrift entfernt. Thomas Sabo und Michael Popp traten zuletzt immer häufiger in den Vordergrund und galten als die designierten "Retter" des Nürnberger DEL-Standortes.

Alles schien nur noch Formsache, nachdem Alleingesellschafter Günther Hertel, die GmbH notariell für einen symbolischen Betrag abtrat. Dass Sabo und Popp zögerten, war zunächst verständlich, da die GmbH mit einer nicht unbeträchtliche Summe an finanziellen Altlasten behaftet war. Von 1,5 Millionen Euro war immer wieder die Rede. Aber auch hier schien sich eine Lösung anzubahnen und Insolvenzverwalter Volker Böhm verhandelte eifrig mit Gläubigern.

Als per Pressemitteilung gestern das Scheitern der Übernahme durch das neue Sponsorenkonsortium mitgeteilt wurde, waren alle verwundert. Egal ob Spieler, Fans oder Angestellte der GmbH, niemand wusste was wirklich hinter dieser plötzlichen Richtungsänderung steckt. Selbst Insolvenzverwalter Böhm und Pressesprecher Kissau konnten keine Antworten geben, warum die Bionorica AG von Michael Popp plötzlich ihr finanzielles Engagement einstellen und selbst den noch laufenden Vertrag als Namenssponsor der Sinupret Ice Tigers nicht mehr erfüllen möchte.

Die lapidare Aussage diese Entscheidung aus "firmenpolitischen Gründen" getroffen zu haben, ließ viele Fragen offen. Noch vor offen wenigen Wochen äußerte sich Popp durchweg positiv was die Zukunft der Ice Tigers betraf. Zudem gilt Popp als Intimus von Ex-Präsident Herbert Frey, der im Hintergrund diplomatisch an der Rettung der Ice Tigers arbeitete. "Herr Popp ist ein sehr vertrauter Freund von mir. Er ist in seinen Entscheidungen immer berechenbar. Ich kann ihn nur in höchsten Tönen loben", so Frey gegenüber der Nürnberger Zeitung.

Was Popp nun zu diesem plötzlichen Richtungswechsel bewogen hat, kann nur spekuliert werden. Für eine klare Aussage standen bisher weder Popp noch Sabo zur Verfügung. Ein Umstand, der dem Hick-Hack der letzten Wochen die Krone aufsetzt. Selbst Herbert Frey schien gänzlich überrascht vom plötzlichen Umschwenken seines "Freundes": "Ich weiß nicht, was ihn dazu bewogen hat. Ich habe gedacht, ich bin im falschen Film", war die erste Reaktion des Laufer Unternehmers. Es gibt mittlerweile auch Vermutungen, dass sich Popp und Sabo zerstritten haben.

In einer eigens anberaumten Telefonkonferenz stand Insolvenzverwalter Volker Böhm dann am Freitag Rede und Antwort. Jedoch auch er konnte nicht viel Neues bieten: "Es hat sich eine Lücke aufgetan, die sich in der Kürze der Zeit wohl nicht mehr schließen lässt. Ein ganz wichtiger Stützpfeiler ist weggefallen. Ich will nicht mehr große Hoffnungen schüren. Alles andere wäre naiv. Die Chancen stehen so schlecht wie noch nie in diesem Verfahren." Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens und damit der Verlust der DEL-Lizenz lassen sich laut Böhm nun nicht mehr länger als zwei bis drei Wochen aufschieben.

Doch solange der Lizenzentzug nicht endgültig ist, keimt ein letztes Fünkchen Hoffnung. Böhm: "Es gibt noch eine Restchance. Die Telefone laufen heiß. Es ist jeder willkommen, der sich engagiert." Auch wird Herbert Frey sicherlich versuchen, seinen Freund Popp zu überzeugen, doch bei der Stange zu bleiben. Viele Fragen, wenig Antworten!


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