Ice Tigers: Torreicher Derbysieg - Labbé entzaubert

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Überraschend torreich gestaltete sich die Saison-Heimpremiere der Nürnberg
Ice Tigers gegen den bayerischen Rivalen Augsburg. Im Südderby behielten die
Franken mit 7:5 (3:3,3:1,1:1) die Oberhand und entzauberten dabei Augsburgs
vermeintlichen Top-Keeper Jean-Francois Labbé schon frühzeitig.
Von Beginn an legte die Poss-Truppe ein Tempo an den Tag, das den Panthern
dabei scheinbar schwindlig wurde. Schon nach 32 Sekunden prüfte Tallaire den
Franko-Kanadier, scheiterte aber noch. Keine Minute später war es Brad Tapper,
der Labbé aus kurzer Distanz überwand. Weiter ging das
Einbahnstraßen-Eishockey in Richtung Augsburger Tor. Es dauert aber bis zur 12.
Minute, ehe Yan Stastny mit einem Bauerntrick verdientermaßen nachlegen
konnte. Wiederum sah Labbé nicht gut aus. Als die Zuschauer sich schon auf
einen gemütlichen und entspannten Eishockey-Abend einrichten wollten, schlugen
allerdings die Augsburger "special teams" eiskalt zu. Zwar hatten die
Panther bis zur 19. Minute keinen nennenswerten Torschuss zu verzeichnen, aber
innerhalb von 73 Sekunden führten die Panther völlig überraschend mit 3:2.
Arendt bei 4 gegen 3, Pudlick bei 4 gegen 4 und Fortier bei 5 gegen 3 ließen
Nürnbergs Keeper Svoboda schlecht aussehen und stellten den Spielstand auf den
Kopf. Die wohl spielentscheidende Szene gab es dann nur 14 Sekunden nach dem
Augsburger Führungstreffer, als Brad Tapper 8 Sekunden vor Drittelende in
Unterzahl den Ausgleich erzielte und damit seinem Team ein wenig Selbstvertrauen
zurückgab. Seinen Handgelenksschuss ließ Labbé durch die Schoner passieren.
Dennoch war der Spielstand nach dem Spielverlauf für die Panther sehr
schmeichelhaft.
Im Mittelabschnitt dauerte es eine Weile bis das Offensivspektakel seine
Fortsetzung fand. In der 29. Minute brachte Nationalspieler Lasse Kopitz mit
einem Überzahl-Direktschuss die Ice Tigers wieder nach vorne. Vor allem beim
Spiel 5 gegen 5 hatten die Nürnberger mit ihrem laufintensivem Torpedosystem
große Vorteile. Minutenlang hielten sie die Scheibe im Angriffsdrittel und
entfachten viel Wirbel. Nicht verwunderlich, dass sie auch den nächsten Treffer
erzielten. Mike Green traf erneut in Unterzahl zum 5:3. Aber auch die Panther
schlugen erneut in Überzahl zu. Rekis traf mit einem Flachschuss, aber Petr
Fical stellte den alten Abstand wieder her, als er in Überzahl einen Schuss des
überragenden Pascal Trepanier (5 Assists) abfälschte.
Im Schlussabschnitt ließen es beide Teams zunächst etwas ruhiger angehen.
Nürnberg kontrollierte Gegner und Scheibe, die Panther respektierten dies und
kamen kaum zu gefährlichen Aktionen. Im Gegenteil, Yan Stastny erhöhte aus
kurzer Distanz auf 7:4. Den Schlusspunkt des torreichen Derbys setzte dann Rick
Girard in der 53. Minute. Alles in allem ein verdienter Sieg der Ice Tigers,
auch wenn es für Trainer Greg Poss sicher eine ganze Reihe Ansatzpunkte für
Verbesserungen gibt. "Vor allem in der Defensivarbeit und in
Unterzahlsituationen müssen wir uns verbessern", so das Fazit von Poss.
Für Augsburgs Trainer Benoit Laporte stimmte die Einstellung einiger seiner
Akteure nicht: "Nach dem Mannheim Spiel dachten einige unserer Spieler, sie
wären schon Deutscher Meister. Wir müssen weiter hart arbeiten, vielleicht
wird es dann im nächsten Spiel besser", hofft Laporte. Vor allem auch,
dass seine gegen Mannheim noch stabile Abwehr um Labbé sieben Gegentreffer
kassierte, wurmte den Franko-Kanadier.
Tore:
1:0 (01.28) Tapper (Trepanier, Barz)
2:0 (11.41) Stastny (Vasiljevs, Fical)
2:1 (18.15) Arendt (Methot, Miner) 4:3
2:2 (18.35) Pudlick (Barta, Rekis) 4:4
2:3 (19.38) Fortier (Bancroft, Girard) 5:3
3:3 (19.52) Tapper (Trepanier, Leeb) 4:5
4:3 (28.49) Kopitz (Trepanier, Green) 5:4
5:3 (30.49) Green (Trepanier, Petermann) 4:5
5:4 (35.10) Rekis (Methot, Pudlick) 5:4
6:4 (38.34) Fical (Kopitz, Trepanier) 5:4
7:4 (51.17) Stastny (Fical, Vasiljevs) 5:4
7:5 (52.54) Kofler (Rau)
Strafen: Nürnberg 18 min. - Augsburg 20 min.
Schiedsrichter: Schurr
Zuschauer: 4365
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