Ice Tigers: Sykora sauer auf DEL und Tripcke

Die nachträgliche Bestrafung von Berlins Stürmer Florian Busch nach dem Pokalfinale gegen Frankfurt hat in den letzten Tagen nicht nur viele Gemüter erregt, sondern auch den Disziplinarausschuss der Deutschen Eishockey Liga (DEL) beschäftigt. Buschs Check gegen den Frankfurter Jason Marshall hatte nicht nur eine Gehirnerschütterung für den Lions-Verteidiger zur Folge, er wurde auch im nachhinein mit einer Sperre von vier Pokalspielen geahndet.
Eine Strafe, deren Zustandekommen Nürnbergs Sportdirektor Otto Sykora auf die Palme bringt. "Es wird hier ganz eindeutig mit zweierlei Maß gemessen, die Liga nimmt die Klubs nicht ernst", poltert Sykora vor allem gegen Ligenleiter Gernot Tripcke. Auslöser für Sykoras Zorn waren Aussagen von Tripcke nach einem bösen Foul gegen Nürnbergs Verteidiger Shane Peacock, der mit Wirbelverletzungen mehrere Wochen ausfällt: "Herr Tripcke hat uns damals gesagt, dass dies eine Tatsachenentscheidung sei und nachträglich keine Spieldauerstrafe in eine Matchstrafe umgewandelt werden soll, um die Autorität der Schiedsrichter zu schützen und sie nicht in der Öffentlichkeit in Frage zu stellen", erklärt Sykora.
"Wir haben das akzeptiert und aus Vernunftgründen keinen großen Aufriss daraus gemacht, obwohl wir anderer Meinung waren", so Sykora weiter. Dieses Zurückstecken der eigenen Interessen will Sykora in Zukunft nicht mehr unbedingt leisten, weil "man nicht mit uns redet und nicht alle Teams gleich behandelt".
"Wir werden von jetzt an auch nach jedem Foul einen Skandal in den Medien veranstalten, Videos einschicken und Strafen fordern, wenn der Liga das lieber ist und man mehr Erfolg damit hat", spielt Sykora auf das Auftreten von Lions Manager Dwayne Norris an, der schon in der zweiten Drittelpause des Pokalfinales via Premiere wutschnaubend wetterte und es auch dadurch letztendlich zur Strafe gegen Busch kam, obwohl im Pokalfinale sogar zwei Hauptschiedsrichter eingesetzt waren. "Leider ist das nicht der richtige Weg, aber die Liga will es scheinbar nicht anders", so Sykora abschließend.